Die alte INTERFLUG im www
Historische Betrachtungen zur einstigen DDR-Fluggesellschaft INTERFLUG

last updated:
28-Jan-2010

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Revision 3.0
IL-18 Simulator

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Leider kann in momentan noch nicht viel zur Geschichte des IL-18 Simulators beitragen. Er wurde irgendwann in den 80-zigern von INTERFLUG beschafft und landete wohl dann im neuen Trainingszentrum der INTERFLUG (heute Lufthansa) in der Schützenstrasse in Schönefeld. Nach der Liquidierung der INTERFLUG übernahm wohl die neugegründete BER LINE den Simulator und stellte ihn in am ehemaligen Militärflugplatz Drewitz auf. Nach dem Ende der BER LINE gelangte der Simulator erst kürzlich in die Hände des Junkers-Museums in Dessau. Dort versucht man nun den Simulator wieder aufzubauen. Bei meinem Besuch im November 2003 waren die Arbeiten jedoch noch in den Anfängen. Dennoch hier ein paar erste Fotos von dem historischen Stück.

In der linken hinteren Ecke der Halle des Junkers-Museums in Dessau steht er nun, der IL-18 Simulator der INTERFLUG. Die Nase der IL-18 mit dem Simulations-Cockpit, der zentrale Teil des Simulators. Die sehr spärliche Sichtdarstellung des Simulators muß mit nur zwei Fernsehgeräten herkömmlicher DDR-Produktion auskommen. Mit einer einfachen Halterung sind die beiden RFT-Geräte nur vor den mittleren Scheiben des Cockpits angebracht worden.
Die Herkunft der Geräte ist hier noch eindeutig auszumachen. Es handelt sich um zwei "Colorett 4006A" aus dem Fernsehgerätewerk "Friedrich Engles" in Stassfurt. Genau parqallel zur Achse des Simulator-Cockpits die beiden handelsüblichen Fernseher aus Omas guter Stube. Hier ein Teil der riesigen Elektronik-Schränke russischer Bauart, deren Verkabelung nun erst wieder gemacht sein will. Hier der riesige Plotter, ein zentrales Teil des Instrukteurs-Arbeitsplatzes außerhalb des Simulators. Die Kommunikation des Instrukteurs mit der Crew erfolgte nur über Sprechfunk.
Hier der direkte Arbeitsplatz des Instrukteurs, dort wo er alle Eingaben vornahm. Heutzutage sitzt in einem Full-Flight-Simulator (FFS) der Instructor stets hinter der Crew im Cockpit. Neben dem Plotter für die Flight Patterns gab es offensichtlich einen weiteren Plotter für die geografische Kartendarstellung bei Flügen über Land. Hier der ganze Schrank dazu. Eine riesige Einrichtung verglichen mit heutiger Technik. Noch einmal die gesamte Anlage. Im Vordergrund auf einem Wagen ein weiterer "Colorett", vielleicht für den Techniker zur Kontrolle?

Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass der Simulator nun zumindest in guten Händen ist, um der Nachwelt als technisches Museumsstück überliefert zu werden. Wann der Simulator einmal aufgebaut sein wird, ob er je wieder voll funktionstüchtig hergestellt werden kann und womöglich als solcher der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Sponsoren und aktive Mithilfe ehemaliger IF-Techniker sind sicherlich mehr als erwünscht.

Interessant zu wissen wäre sicherlich auch, was aus dem sehr ähnlichen TU-134 Simulator der INTERFLUG von einst geworden ist? Ein TU-134A Simulator, der wohl vom TG-44 der Luftstreitkräfte der NVA stammt, steht unaufgebaut in Finofurt in einem Shelter.

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