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DM-SAH |
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Persönliche Erinnerungen zur Geschichte der DM-SAH
Am 5.Oktober 1969 erlosch die Betriebserlaubnis der DM-SAH. Nach längeren Verhandlungen kam es am 16.Dezember 1970 zu einem Kaufvertrag zwischen dem Rat der Stadt Dessau, der sich als Reminiszenz an die Luftfahrttradition Dessaus ein Flugzeug als technisches Denkmal wünschte, und der Materialwirtschaft der INTERFLUG. Als Kaufpreis einigte man sich auf 50 000 Mark der DDR, die Kosten für den Transport sowie die Aufstellung in Dessau gingen ebenfalls zu Lasten des Käufers. Die Demontage des Flugzeugs erfolgte in Schönefeld vom 20. bis 26.März 1971, wobei die Tragflächen, Landeklappen, Triebwerke, Luftschrauben und das Seiten- und Höhenleitwerk abgebaut und transportfähig zerlegt wurden. Auch das TFM wurde ausgenietet, um den Transport auf der Straße zu ermöglichen. Dazu mussten diverse Profilhölzer angefertigt werden. Der Wiederaufbau im Georgengarten in Dessau dauerte vom März bis April 1971. Für die Fahrwerke hatte man passende Betonflächen hergestellt, allerdings blieb der Boden ringsum unbefestigt. Daher war das Zusammenfügen des Rumpfes mit dem TFM und den Tragflächen besonders problematisch, mussten doch die Nietlöcher exakt passen. Dabei waren Einzelbauteile mit einem Gewicht von bis zu 3000 kg millimetergenau zu bewegen. Am 6.April konnte Kollege Heinemann von der Produktionsleitung der Flugtechnik den Schlüssel für die „Alpha-Hotel“ an den Beauftragten der Stadt Dessau übergeben. In einem Schreiben vom 12.April 1971 empfahl die Flugzeuginstandhaltung folgende Pflegemaßnahmen: - Neulackierung mit Nitrolack, - Flugzeugwäsche alle zwei Monate mit Fit-Wasser, - Behandlung der Stahlteile zweimal im Jahr mit Graphit-Sprühöl und die Einstellung des Reifendrucks halbjährlich. Das Flugzeug wurde von der Bevölkerung als technisches Denkmal begeistert angenommen. Allerdings erfüllte es nicht die Erwartungen der Initiatoren. Geplant war, die IL-14P als Cafe zu betreiben. Neben einem kleinen Tiergehege gab es bereits ein Freiluft-Cafe, das viel genutzt wurde. So ließen die Pflegemaßnahmen allmählich nach und die „Alpha-Hotel“ wurde ab 1982 zum Schandfleck.
Vandalen versuchten die Scheiben der Passagierkabine zu zerstören und demontierbare Bauteile verschwanden durch Souvenirjäger. 1986 schließlich wurde eine Schrottaufkauf-Firma in Dessau-Alten mit dem Abbruch beauftragt, den diese mit brachialer Gewalt in kurzer Zeit auch vollzog. Damit verschwand die DM-SAH endgültig. Horst Materna |