Günter Erhart
Autor: Jacqueline Heimberg |
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26.09.2020
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Er hat seine letzte Reise angetreten,
Sein Beruf war Berufung und seine Leidenschaft.
Von 1955 bis 1958 wurde Günter Erhart in der NVA
zum Flugzeugführer ausgebildet, 1959 wechselte
er dann zur zivilen Luftfahrt. Er war anfangs
Flugzeugführer der IL-14, dann Navigator und
später Flugzeugführer der IL-18, zuletzt flog er
kurzzeitig eine F50.
Mehr
als 30 Jahre seines Lebens widmete er der
Fliegerei. Gern erzählte er von seinen
Erlebnissen unterwegs und brachte seiner Familie
und Freunden die große weite Welt als
Geschichten, Fotos und Souvenirs mit nach Hause.
Die Wendezeit war eine sehr schwierige Zeit für
ihn. Nach dem Ende der INTERFLUG absolvierte er
eine Umschulung auf die Fokker 50 bei der DLT.
Leider war trotzdem 1992 Schluss mit der
Fliegerei. Es folgten Jahre der Arbeitslosigkeit
mit ABM-Maßnahmen. Seine liebe Ehefrau betraute
ihn mit neuen Aufgaben als „Bodenpersonal“. So
wusste er, dass er von der Familie gebraucht
wird. Unterkriegen ließ er sich nicht!
Dem
Fliegen und der INTERFLUG galt weiterhin sein
Interesse. Nicht ohne Stolz blickte er auf
16.180 Flugstunden, 9 Mio. Flugkilometer und
insgesamt 183 angeflogene Flughäfen auf 3
Kontinenten zurück.
Im
Jahr
2004 erkrankte er schwer, konnte aber Dank der
liebevollen Unterstützung durch seine Ehefrau
nach 2 Jahren Genesungszeit noch weitere 14
schöne Jahre mit der Familie verbringen.
Kurz
vor
Vollendung seines 84. Lebensjahres ist er nach
kurzer schwerer Krankheit auf seine letzte Reise
gegangen.
Wir
sind dankbar für die schöne Zeit mit ihm und
vermissen ihn sehr als Ehemann, Vater, Opa und
Uropa!
Hannelore
Erhart,
Daniela Bluhm mit Familie, Jacqueline Heimberg
mit Familie
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Hans-Werner
Schuschies
Autor: Horst Materna |
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07.08.2020
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Nachruf auf
Hans-Werner Schuschies.
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Wieder ist ein Veteran des fliegenden Personals
unerwartet von uns gegangen.
Hans-Werner Schuschies hat sich im wahrsten Sinne
des Wortes vom Bodenfunker zum Flugkapitän hoch
gedient. Die Lizenz als Verkehrsflieger erhielt er
bereits 1958 und hatte bis zum Ende der INTERFLUG
mehrere 10 000 Flugstunden gesammelt. Doch da war
seine Fliegerei noch nicht zu Ende. Als beim
Flugshuttle für die Bundesregierung zwischen Bonn
und Berlin auch IL-62/M der ehemaligen
Regierungsstaffel zum Einsatz kamen und dafür
Piloten fehlten, flog Hans-Werner im Dienst der
Flugbereitschaft der Bundeswehr noch weitere 500
Stunden, ehe er die ehemalige DDR-SEP in Ingolstadt
abstellte.
Die Trauerfeier findet am 21.08.2020 (13:00 Uhr) auf
dem Friedhof in Wildau statt.
Wir denken an Hans-Werner Schuschies als einen
freundlichen, zielstrebigen und immer hilfsbereiten
Menschen, einen profilierten Flieger und guten
Kameraden.
Mit den besten Gedanken und Erinnerungen.
Horst Materna |
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Wolfgang
Hakansson
Autor: Sebastian Hakansson |
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05.07.2020
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Liebe Interflug Community, Liebe Kollegen und
Freunde von Wolfgang,
jahrelang hat mein Vater als Webmaster die
Interflug.biz betrieben, mit Inhalten gefüllt aber
auch die Trauermeldungen seiner ehemaligen
Weggefährten und Kollegen eingepflegt.
Heute obliegt es mir diese traurige Aufgabe zu
übernehmen.
Mein Vater ist am 30. Mai im Alter von 65 Jahren
plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt
gestorben. Er hinterlässt seine Frau und seine drei
Kinder.
Wie jeder andere hier war er mit Leib und Seele Teil
der Interflug Gemeinschaft. Ich habe als kleiner
Junge aber auch als junger Mann den vielen Anekdoten
gelauscht und bin mir sicher, dass mein Vater die
Zeit genossen und gerne zurückgedreht hätte.
Obwohl er seit einigen Jahren unter einer
Autoimmunerkrankung litt, welche ihn körperlich
zunehmend einschränkte, legte er denselben
Tatendrang an den Tag wie in allen Jahren zuvor.
Nachdem er aus dem aktiven Flugdienst aufgrund
seiner Erkrankung ausschied, bildete er bis zum
Schluss angehende Piloten aus und blieb so der
Fliegerei treu. Und mit der kürzlich neu gewonnenen
Zeit als frisch gebackener Rentner wären sicherlich
noch viele weitere Stunden in den Erhalt dieser
Seite geflossen.
Seine letzte Ruhe hat er in einem Forst in der Nähe
seines Wohnortes gefunden. Hier liegt er unter einem
sonnendurchfluteten Blätterdach abseits des
täglichen Trubels und kann die in weiter Ferne
vorbeiziehenden Flugzeuge beobachten.
Wir als Familie danken allen für ihre Anteilnahme
und das Mitgefühl.
Heidrun Hakansson
Susan Hakansson
Franziska Hakansson
Sebastian Hakansson
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Dieter Kapphahn
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27.04.2020
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Peter Schulze
verstorben
Autor: Horst Materna |
05.06.2018
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Nachruf auf Peter Schulze
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Wieder ist ein Kollege und Freund von uns
gegangen, an den wir uns gern erinnern.
Peter Schulze, geboren am 3.
März 1936 im damaligen Sudetenland, trat gleich
nach seinem Abitur 1954 in die Kasernierte
Volkspolizei ein. An der Technikerschule der
VP-Luft in Kamenz begann er die Ausbildung zum
Bordtechniker, die er 1957 an der
Transporflieger-Schule in Dessau 1957 erfolgreich
abschloss.
Im Februar 1958 trat er in den Dienst der
damaligen Deutschen Lufthansa der DDR als
Bordmechaniker auf der IL-14. Nach der Umschulung
auf die IL-18 flog er bis 1965 in dieser
Bordfunktion, während dieser Zeit qualifizierte
sich Peter im Fernstudium zum Ingenieur für Kraft-
und Arbeitsmaschinen. 1966 wurde ihm die
Ausbildung zum Copiloten ermöglicht und vier Jahre
später wechselte er auf den linken Sitz als
Kapitän auf der IL-18.
Ende 1972 wurde ihm die Verantwortung als Leiter
der Flugstaffel IL-18 übertragen.
Bekannt wurde Peter u.a. mit der Erstüberquerung
des Südatlantiks ohne spezielle
Navigationsausrüstung oder die spektakuläre
Landung einer IL-18 im November 1989 auf einer
Wiese in Borkheide,
Als die INTERFLUG liquidiert wurde, gehörte Peter
mit zu den Initiatoren zur Gründung des
Berlin-Brandenburgischen Luftfahrtunternehmens
BerLine, in dem er bis zu dessen Liquidation 1995
seine Tätigkeit als Kapitän fortsetzte.
Auch im Ruhestand ließ ihn die Fliegerei nicht
los, bis vor kurzem kümmerte er sich im
Hans-Grade-Museum in Borkheide durch Führungen und
Vorträge um die Verbreitung des Fluggedankens
besonders unter der Jugend.
Am 30. Mai 2018 starb Peter Schulze überraschend
im Alter von 82 Jahren.
Die Beisetzung wird am 30. Juni um 11:00 Uhr auf
dem Friedhof Wildau stattfinden.
Wir werden Peter stets als zielstrebigen,
erfolgreichen und hilfsbereiten Menschen in
Erinnerung behalten.
Mit einem persönlichen Gruß
in Trauer von Flugkapitän i.R. Horst
Materna. |
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Fotos: Klaus Kulke |
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05.07.2018
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Wilfried Hoppe verstorben
Autor: Horst Materna |
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31.05.2018
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Nachruf auf
Wilfried Hoppe. |
Unser langjähriger Mitarbeiter Wilfried Hoppe,
geboren am 31. Januar 1936, ist nach langer,
geduldig ertragener Krankheit im Alter von 82
Jahren am 19. Mai 2018 verstorben.
Er leitete viele Jahre die Abteilung
Flugorganisation und machte sich besonders
verdient um die Sicherstellung der Messeflüge in
die Bundesrepublik.
Auch nach seinem Ausscheiden aus der INTERFLUG
engagierte sich Wilfried in seinem Heimatort sehr
aktiv für seine Mitmenschen, sowohl als
Abgeordneter, als auch in der Wohnungsbau -
Genossenschaft.
Als Anerkennung seiner Leistungen ernannte ihn die
Gemeinde Wildau 2013 zu ihrem Ehrenbürger.
Eine Trauerfeier findet am 16. Juni 2018 um 11
Uhr auf dem Friedhof in Wildau statt.
Viele unserer ehemaligen Mitarbeiter, die Freunde
und Hinterbliebenen werden Wilfried Hoppe in guter
Erinnerung behalten.
In ehrendem Gedenken ein
letzter Gruß von Flugkapitän i.R. Horst
Materna |
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Dieter Fanz verstorben
Autor: Wolfgang Hakansson |
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07.01.2018
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Die erste traurige Nachricht in diesem Jahr.
Gestern ist „Flieger Franz“, wie wir Ihn alle
liebevoll nannten, im Alter von 76 Jahren
verstorben. Selbst in diesem Alter, war er immer
noch aktiv geflogen. Dafür haben wir Ihn alle mit
Hochachtung beneidet.
Nun hat er seinen letzten Flug angetreten. Wir
alle werden Ihn in liebevoller Erinnerung
behalten.
Wolfgang Hakansson
Interflug.biz |
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Die Trauerfeier fand
am 19.01.2018 um 11:00 Uhr, auf dem Waldfriedhof
in
12589
Rahnsdorf, Fürstenwalder Allee 93 statt. |
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Autor: Gerd Fucke |
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06.01.2018
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Ein sehr guter Fliegerfreund ist zu
seinem letzten Flug gestartet …
Ein toller Mensch und Flieger.
Er war immer der erste Gratulant mit einer
umfangreichen Laudatio zu meinem Geburtstag. Er
erreichte mich überall und von überall auf dieser
Welt. Gestern rief er nicht an, er hatte objektive
Gründe wie ich nun sicher weiß.
Wir erlebten fliegerisch einiges gemeinsam oder
teilten Erlebnisse, die wir nicht gemeinsam
hatten. Auf der IL-18 hatten wir beide gemeinsam
das Kapitänstraining, wir haben uns nichts
geschenkt, Gerd Radig, der durchführende
Instrukteur, ermahnte uns beide gelegentlich
dabei. Bei GMI wurden wir gemeinsam von Cape.
Scheel in EMA trainiert, einschließlich
Kaffeefahrten auf der falschen Straßenseite.
Farewell Dieter!
Dein Freund und Fliegerkamerad Gerd
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Trauerredner: Dieter Kallbach |
Mit freundlicher
Genehmigung der trauernden Witwe Gisela Franz |
19.01.2018
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Liebe Gisela, liebe Norina, liebe
Antje, liebe Familienangehörige, liebe Verwandte,
Freunde und Kollegen
Unfassbar für uns alle, aber leider doch wahr.
Dieter hat sich der schweren Herz-Operation
unterzogen in der Hoffnung, dann noch eventuelle
zehn Jahre im Kreis der Familie und unter uns sein
zu können. Doch seine und unser aller Hoffnung hat
sich leider nicht erfüllt.
Wir sind nun hier, nicht um die Tragik zu beweinen
und uns in Resignation zu ergehen, sondern, um in
großem Dank, Ehrfurcht und Hochachtung eines
Menschen zu gedenken und, um uns so, trotz des
tiefen Schmerzes der uns heimsuchte, würdevoll von
Dieter zu verabschieden. Wir wissen, dass das
Leben nicht unendlich, das der Tod ein Teil des
Lebens ist. Jedoch uns berührt es erst dann
besonders, wenn wir uns sehr nahestehende Menschen
verlieren. Einem Menschen nicht mehr begegnen zu
können, der lange ein liebevoller Teil unseres
Lebens war, werden wir sobald nicht begreifen
können. Erst mit der Zeit akzeptieren wir die
Natur, lernen begreifen und gehen dann auch
kostbarer mit uns, unserer Zeit und den
Mitmenschen um. Wir, liebe Trauernde, wollen
besonders heute und hier Dankbarkeit bekunden für
die lange gemeinsame Zeit, die wir mit Dieter
haben durften.
Es fällt mir emotional sehr schwer, Dieters Wunsch
nachzukommen und die letzten Worte der Ehrung für
ihn zu sprechen, da mich mit Dieter ein sehr
langer gemeinsamer Weg im privaten und besonders
im Fliegerleben verbindet.
Liebe Gisela, liebe Norina und Antje, ich möchte
dennoch versuchen, das Abschiednehmen etwas
leichter zu machen. Ich möchte versuchen, Hoffnung
in Eure Herzen zu geben. Glaubt mir es kommt der
Tag, da wird jeder Gedanke an Dieter ein Gedanke
der liebevollen Erinnerung sein und der Schmerz
wird im Wissen, dass Dieter ein ganz besonderer
Mensch war, durch Dankbarkeit ersetzt werden. Er
wurde am 3. März 1942 in den bereits tobenden 2.
Weltkrieg hinein, in Raudenberg, Kreis Sorau,
östlich der Neiße gelegen im damaligen Land
Brandenburg geboren. Sein Vater wurde sehr jung
zur Wehrmacht eingezogen, kam an die Ostfront, wo
er in Stalingrad vermisst gemeldet wurde. Seine
Großmutter und seine Mutter wurden 1945 von der
Wehrmacht von ihrem Hof vertrieben, verloren Hab
und Gut und es ging über mehrere Stationen bis
nach Cottbus, wo sie endlich eine dauerhafte
Bleibe im Kavalierhaus in der Nähe des Schlosses
Branitz fanden. Eine grausame Zeit, in der Kinder
traumatisiert wurden. Sehr liebevoll sorgten sich
seine Mutter und seine Großmutter nun um den
Kleinen und führten ihn bis zum
Mittelschulabschluß. Danach erlernte Dieter den
Beruf eines Drehers im RAW Cottbus. Ein Freund
nahm ihn eines Tages mit auf den Segelflugplatz in
Finsterwalde. Hier wurde er vom Fliegervirus
infiziert und so infiziert, wie kaum ein Zweiter!
Er wollte fortan nur noch Flieger werden.
Im Wissen, dass seine Mutter in Sorge um ihn,
dies niemals gestatten würde, überzeugte er sie,
auf einem Blankopapier doch einmal eine
Schriftprobe zu machen. Diese nutzte er dann als
Zustimmung zum Segelflug. Dieter wollte weiter. Er
ging zur Armee, die einzige Möglichkeit damals, um
weiter zum Flugzeugführer ausgebildet zu werden.
Er absolvierte die Offiziersschule. Als junger
Unterleutnant war er ausgebildeter Flugzeugführer
in der Verbindungsfliegerstaffel und wurde von
Dessau nach Barth an die Ostsee versetzt. Als die
Interflug Fliegernachwuchs benötigte, der
grundsätzlich immer von der Armee kam, hatte
Dieter Glück und war dabei. Das Fliegen als
Agrarflieger mit bis zu 80 Starts und Landungen
täglich bei fast jedem Wetter und in ständigem
Tiefflug, die er im Raum Brandenburg,
Frankfurt/Oder und Angermünde flog, lehrte ihn,
alle fliegerischen Situationen zu meistern. Der
Wunsch zur Verkehrsfliegerei zu kommen wuchs bei
ihm täglich, bis der Mut herangereift war, beim
Generaldirektor vorzusprechen.
Er war ein Glückskind und beim nächsten Wechsel
von Agrarfliegern zum Verkehrsflug war er dabei.
Großes Umdenken und Umlernen von der
Sichtfliegerei zum Instrumentenflug waren
angesagt. Wo, wie bei Dieter, der unsagbare Wille
der dominierende Faktor war, war auch sehr schnell
vorauszusehen, dass er die Aufgaben problemlos
meistert und es dauerte nicht lange, da konnte ihm
der Prüfungsflug zum Kommandanten auf der Il-18
abgenommen werden, den er mit Bravour bestand.
Aufgrund seiner guten fliegerischen Leistungen und
seinem Engagement im Flugbetrieb wurde er alsbald
mit dem Titel „Flugkapitän“ ausgezeichnet. Als ich
Staffelleiter der IL-62 Staffel war, kam er eines
Tages zu mir und bat mich, einmal mit mir auf der
IL-62 mitfliegen zu dürfen. Wir flogen dann bei
wahrlich unwirtlichem Wetter nach Alicante. Dieter
war begeistert von der IL-62 und träumte nur noch
einen Traum. Als wieder Flugzeugführer von der
IL-18 zur Il-62 umgeschult wurden, gehörte Dieter
dazu und ich konnte ihn auch bald wieder als
Kommandant einer IL-62-Crew aus- checken. Auch
hier bewährte er sich hervorragend, wurde mehrfach
als bester Kommandant geehrt und war nicht nur
beim fliegenden Personal, er war allgemein sehr
beliebt.
Es kam die Wende und die Interflug musste auf
Weisung des Bundeskanzlers Kohl liquidiert werden.
Alle Interflugangehörigen verloren ihren Job.
Dieter nutzte seine fliegerischen Erfahrungen vom
Agrarflug und stieg in die Geschäftsfliegerei ein.
Es war eine neue Welt für ihn. Sagenhafte
Urlaubsorte der Welt kennen zu lernen wie St.
Tropez u a, Übernachtungen auf teuersten Jachten
oder das Fliegen hochprominenter Gäste hielten ihn
zunächst ab, sich wieder in der Passagierfliegerei
zu bewerben. Doch dann, eines Tages war der Reiz
vorbei. Er bewarb sich bei Germania, wo seine
jüngere Tochter Antje bereits als Stewardess flog
und wurde auch eingestellt. Er war dann immer ganz
besonders Stolz, wenn er gemeinsam mit seiner
Tochter, die nun schon als Purserette flog,
fliegen konnte. Dieser Stolz beruhte auf
Gegenseitigkeit, denn wenn Antje ihren Vater als
Kapitän bei den Passagieren ansagen durfte,
glänzten ihre Augen schon. Dass seine liebe Frau
Gisela genau dann immer, wenn Beide auf einem
gemeinsamen Flug waren, voller Angst und Sorge
war, fand natürlich bei Ihnen, die das Fliegen
traumhaft fanden, kein richtiges Verständnis.
Dieses Glück, mit der Tochter dann und wann
gemeinsam zu fliegen, konnte er ein paar Jahre
genießen, bis sich bei ihm sorgenvoll erste
gesundheitliche Probleme einstellten. Er verlor
die flugmedizinische Zulassung der Klasse 1,
durfte damit nicht mehr an der großen
Verkehrsfliegerei teilhaben.
Klug wie er war, hat er den Kontakt zur
Geschäftsfliegerei nie abreißen lassen und konnte
so auch sofort bei Finow Air-Service einsteigen.
Parallel dazu hat er ganz wesentlich bei SMS,
einem russischen Unternehmen, das seine Filiale im
Land Brandenburg und die Maschine in Strausberg
gebased hatte, den Flugbetrieb mit aufgebaut, mich
und andere Kollegen mit hingeholt. Aufgrund
unseres nun bereits erreichten Rentenalters, das
eine kommerzielle Fliegerei nicht mehr zuließ,
flogen wir beide noch wunderschöne Flüge, oft
gemeinsam, als Werkspiloten quer durch Russland
und Europa. Dieter war von einem Wunsch beseelt,
er wollte sich gern noch von seinem Vater
verabschieden können. Wir suchten auf einem
solchen Flug nach Wolgograd gemeinsam die
Kriegsgräberstätten auf und suchten nach seinem
Vater, den er leider nicht finden konnte.
Aber er nutzte die Gelegenheit dieser Fliegerei,
seinen Freund Christian, die Freundschaft bestand
schon beim Agrarflug, die internationale Fliegerei
erleben zu lassen. Er war eben ein echter Freund.
Wenn im Flugfunk die Phraseologie „Hummel –
Hummel“ zu hören war, dann wussten alle sich auf
der Frequenz befindlichen Piloten und auch die
Flugsicherung, dass Flieger Franz in der Luft war
und er sich von einem seiner Fliegerfreunde, mit
dem er Funkkontakt hatte, verabschiedet und ihm
damit guten Flug gewünscht hat. Es war sein ganz
spezieller, von ihm kreierter Fliegergruß.
Dieter war ein sehr umtriebiger Mensch mit immer
wieder vielen klugen Ideen. So engagierte er sich
auch sehr bei der Flugschule Aerotours bei der
Einführung des neuen Flugzeuges Cheyenne oder dem
Kauf und der Einführung des Flugsimulators, für
den er auch das gesamte Management übernahm und
auf eine faire Aufgabenverteilung unter den
Kollegen achtete. Auch hier war es ihm immer ein
wichtiges Anliegen, eine standardisierte und sehr
niveauvolle Ausbildung zu machen. Lieber Dieter,
nun kannst du von oben mit Stolz den erfolgreichen
Entwicklungsweg der jungen Leute verfolgen, auf
den du sie vorbereitet und für den du ihnen das
fliegerische Rüstzeug mitgegeben hast.
In der Zeit seiner aktiven Fliegerei war er immer
überglücklich, wenn er seine geliebte Frau Gisela,
sein Herzel, wie er sie liebevoll nannte, mit an
Bord haben konnte. Mir ihr war er schon aus der
Schulzeit verbandelt, sie tanzten auch dort schon
als Paar in der Tanzgruppe und mit seinem Charme
schaffte er es auch, sie am ersten Juni 1963 zum
Standesamt zu führen. Beide konnten dann ihren
Herzenswunsch auf eigene Kinder, auf ihre beiden
Töchter, erfüllen. In Kürze wären sie beide 55
Jahre verheiratet. Da er auch ein Abenteurer und
ein immer von Fernweh bestimmter Mensch war,
überzeugte er sie auch, mit ihm, gemeinsam mit
seinem besten Freund, dem Christian Seibt und
seiner Frau nach Namibia zu fliegen, sich dort
kleine einmotorige Flugzeuge zu chartern und in
echt abenteuerlicher Buschfliegerei Namibia zu
erkunden. Er war sehr risikobereit immer im
Vertrauen auf sein Können und immer wissend, dass
man in der Fliegerei entscheidende Fehler nur
einmal macht.
Dieter war aber auch ein toller Familienmensch,
nahm großen Anteil an der Entwicklung seiner
beiden Töchter, Norina und Antje, sowie seiner
Enkelkinder, die er alle von Herzen liebte. Der
Stolz auf die sehr pragmatisch veranlagte Norina
führte ihn immer wieder zu ihr, wenn sehr
praktische Dinge zu erledigen waren. Sie durfte
ihm auch schon mal sehr eindringliche, wahre und
auch harte Worte sagen, wenn er nur der Fliegerei
zu Liebe allzu nachlässig mit seiner Gesundheit
umging und körperliche Warnzeichen negierte.
Wenn er auf unseren Flügen von der Entwicklung
seiner Enkelkinder sprach oder über das gemeinsame
Erleben mit ihnen auf den Urlaubsreisen, dann
sprühte er vor Begeisterung und man spürte in
allen Gesprächen mit ihm die Dankbarkeit gegenüber
seiner Gisela für ihr Verständnis zu seiner
Fliegerei, die ihm in all den vielen Jahren den
Rücken dafür frei hielt. Er fühlte sich in seiner
Familie sehr geborgen. Seine Töchter erinnern sich
noch heute gern, als sie zu Weihnachten ein Zelt
geschenkt bekamen und Dieter es mit ihnen in der
Neubauwohnung aufbaute und sie darin schliefen. Ein
toller Mensch!!!
Er war ein Mann mit unnachahmlichem
Charme, ausgestattet mit einer natürlichen
Fröhlichkeit, die Geselligkeit liebend,
mit bewundernswertem Humor, mit tollem
fliegerischem Gefühl, einer
zielorientierten Durchsetzungskraft und
einem beachtenswertem Einfühlungsvermögen
im Umgang mit anderen Menschen.
Lieber Dieter,
du hinterlässt uns so viele, beeindruckend
schöne Erinnerungen, in denen du in uns
weiterleben wirst. Danke dafür! In
Ehrfurcht und Hochachtung vor dir
verabschieden wir uns alle von dir, bevor
du entfliegst, mit deinem
Abschiedsgruß „Hummel – Hummel.“
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Liebe Gisela, liebe
Anwesende, zum Trost für uns alle möchte ich
von Antoine Saint Exupéry, dem französischen
Dichter der auch Flieger war, aus
„der kleine Prinz“ rezitieren. |
Wenn du bei Nacht den Himmel
anschaust, wird es dir sein, als lachten
alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen
wohne. Weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen
können.
Und du wirst manchmal dein
Fenster öffnen, gerade so zum
Vergnügen---- und deine Freunde werden
sehr erstaunt sein, wenn sie sehen, dass
du den Himmel anblickst und lächelst.
Dann wirst du ihnen sagen; ja - die
Sterne bringen mich zum Lachen.
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Dr. Joachim Grenzdörfer
verstorben
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10.12.2017
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Nachruf auf Dr: Joachim Grenzdörfer
Am 19. April 1931 als Sohn einer Arbeiterfamilie
in Erfurt geboren, erlernte „Jochen“ nach der
Volksschule den Beruf eines Fernmeldemonteurs.
Ab 1951 studierte er Verkehrswissenschaften an
der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden. Nach
dem erfolgreichen Abschluß begann er seine
Tätigkeit in der Deutschen Lufthansa der DDR, der
späteren INTERFLUG, der er bis zu deren Ende treu
blieb.
1964 promovierte er zum Dr.rer.ök. und wirkte
aktiv an der Verbreitung wissenschaftlicher
Erkenntnisse in verschiedenen Gremien.
Jahrelang war er Vorsitzender der Betriebssektion
der Kammer der Technik (KdT) und Chefredakteur der
„Technisch-ökonomischen Informationen für die
zivile Luftfahrt“ (TIZL), publizierte in Büchern
und Fachzeitschriften und organisierte
Fachtagungen mit internationaler Beteiligung.
Auch nach dem Ende der INTERFLUG war Jochen bis
ins hohe Alter bemüht, insbesondere die
Luftfahrtgeschichte unserer Region zu bewahren.
Jährlich organisierte er ein Treffen der
ehemaligen INTERFLUG-Mitarbeiter im Berliner
Tierpark.
Am 4. November 2017 ist Dr. Grenzdörfer
verstorben – wir werden uns seiner stets dankbar
erinnern.
Flugkapitän i.R. Horst Materna
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Günther Segert
verstorben
Ich hatte im Sommer 1978 meinen ersten Flug mit
Günter auf der IL-18. Damals war er Copilot und
ich der Navigator in Ausbildung.
Ich kann mich noch sehr gut, selbst nach so
vielen Jahren, an Günters ruhige und besonnene Art
erinnern. Das hatte mich sehr beeindruckt und ich
wollte auch immer einmal so werden.
Ich wechselte dann zur TU-134 Staffel und später
dann auf den Airbus A-310. Dort traf ich Günther
dann wieder und wir absolvierten einige Flüge
zusammen.
Mein letzter gemeinsamer Flug mit Günter, auf
einem Interflug Airbus, führte uns vom 04.02.1991
bis zum 08.02.1991 von Schönefeld über Moskau nach
Bangkok und zurück.
Nach der Wiedervereinigung wechselten wir
gemeinsam, mit anderen Piloten der Interflug, im
Herbst 1991 zur Germania Fluggesellschaft mbH.
Günter wurde Instructor-Pilot, Safety-Pilot und
Head of Training.
2006 verließ er Germania aus persönlichen Gründen
und wechselte zu Ryanair. Ich folgte Ihm wenige
Monate späterr. Oft haben wir uns auf den
Flughäfen in Europa kurz getroffen und einige
Worte gewechselt.
Seinen letzten Flug absolvierte er im November
2009 für Ryanair.
Er fasste damals den Entschluss seine fliegerische
Laufbahn selbst zu beenden, so wie er zu mir
sagte: " bevor ein Fliegerarzt das für mich
entscheidet"
Ich weiß nicht wie viele tausende Stunden Günter
in seinem Flugbuch stehen hatte, wichtig war nur,
dass er alle Flüge unfallfrei und ohne größere
Vorkommnisse absolvieren konnte.
Wir alle werden Dich für immer vermissen.
Wolfgang Hakansson
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Günter ist seiner schweren Krankheit am 20.4.2016
erlegen.
Die Krankheit selbst hat sich ja 7 Jahre
hingezogen und auf grausame Weise sein Leben immer
schwerer gemacht.
Ab Karfreitag ging es aber so schlecht, dass wir
mit allem rechnen mußten. Er hat sich bis zuletzt
sehr gequält und wir wollen ihm die Ruhe gönnen.Es
war nicht mehr mit anzusehen, wie die Krankheit
ihn immer mehr kaputt machte.
So wollte er mal nieh leben und musste es aber
tun!!!!
Wir kennen uns 49 Jahre und waren 47 verheiratet.
Mich verläßt ein lieber, ruhiger und bedachter
Mann . Sein Leben " die Fliegerei " hat ihn bis
zuletzt begleitet und interessiert.
Ich verbleibe in tiefer Trauer,
Elke
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Hier einige Bilder der Trauerfeier |
17.05.2016
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zurück
Dieter Sachse
verstorben
Eine
Fliegerpersönlichkeit ist für immer von uns
gegangen!
Unser gemeinsamer Freund,
Flugkapitän Dieter Sachse, ist am 1. März 2015
nach langer schwerer Krankheit verstorben.
Mit ihm verlieren wir einen leidenschaftlichen
Piloten, der bereits mit 18 Jahren in die KVP
eintrat und am 1. August 1952 seinen ersten Flug
auf einer Jak-18 absolvierte. Nach der Ausbildung
auf der Jak-11 und MiG-15 erhielt Dieter die
Chance, zur zivilen Luftfahrt zu wechseln, die er
gemeinsam mit Piloten wie „Gustl“ Schneider,
Siegfried Querner und Günter Bliedtner 1956 gern
nutzte.
Von der IL-14 über die An-24 bis zu allen
Versionen der Tu-134 flog Dieter knapp 19.000
Stunden und leitete die entsprechenden Staffeln
über viele Jahre. Egal welche Aufgabe ihm
übertragen wurde, ob als Leiter der
Flugtechnologie, des Antihavarie-Trainingszentrums
oder als Abteilungsleiter in der HVZL, er erfüllte
sie alle mit Hingabe und Leidenschaft. 1987 warf
ihn ein gesundheitlicher Schaden aus dem
„Fliegerleben“, doch auch in den Folgejahren nahm
er stets Anteil an der Entwicklung des Flugwesens
und vor allem an dem Schicksal seiner ehemaligen
Kollegen.
Mit Dieter Sachse verlieren wir nicht nur einen
profilierten Flieger, sondern auch einen guten
Kameraden und einen liebenswerten Menschen.
Wir wollen ihn ewig in Erinnerung
behalten.
Flugkapitän i.R. Horst Materna
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zurück
Dieter Fritzsch
verstorben
Heute, am 05. März 2015 fand die Trauerfeier und
Beerdigung von Flugkapitän Dieter Fritzsch auf dem
Friedhof Kiefholzstrassse in Berlin-Baumschulenweg statt.
Hier einige Bilder vom Tag.
zurück
Hans
Klecha verstorben

Es war mein Leben,
Es hat sich so ergeben,
ich hab´ versucht,
das Beste draus zu machen!
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Mein bewusstes Leben begann etwa Anfang der
dreißiger Jahre.Ich konnte nicht ahnen, dass diese
Zeit einmal berüchtigt für Deutschland werden würde.
War aber doch gerade diese Zeit geprägt vom
aufblühendenwirtschaftlichen und kulturellen Leben.
In meinem Heimatdorf Lauter im Erzgebirge gab es
Sportvereine, Chöre, bekannte Fußballmannschaften,
dramaturgische Gruppen und eine vielfältige
Industrie. Produkte der Emaille- und
Maschinenbauindustrie sowie Textilwaren gingen in
alle Welt.
Ich erlebte eine schöne, behütete Kindheit. Mein
Vater war LKW-Fahrer und sein VOMAG war schon damals
für mich ein technisches Phänomen.
Ich erinnere mich, dass meine Freunde alle
einmaletwas Großes werden wollten. Dass sie fast
alle zehn Jahre später nicht mehr am Leben sei
sollten, ahnten wir damals nicht. Auch ahnte ich
damals nicht,dass mein Leben einmal vielgeprägt
verlaufen sollte.
So konnte ich mir denn auch die Vielfalt meines
beruflichen Lebens nicht aussuchen. Durch die Wirren
des Zeitalters, indem wir leben,hat es sich so
ergeben.
Schon als ich zehn Jahre war entschied es sich für
mich einmal schicksalhaft.Ich bestand die
Aufnahmeprüfung zum Eintritt in den Dresdener
Kreuzchor. Ich wollte nicht hin. Trotz meiner
musischen Begabung entschied ich mich fürdie
Technik. Ich habe niemals darüber nachgedacht, wiees
verlaufen wäre, hätte ich dem Angebot von Herrn
Prof. Mauersberger folge geleistet. Genau so wenig,
wie ich damals ahnen konnte, dass mein Leben so
lange von der Fliegerei geprägt sein sollte.
1939der Ausbruch des Krieges!
Unsere Jungensklasse in der Pestalozzie-Schuletraf
ein schwerer Schlag. Uns wurde mitgeteilt,dass unser
so geliebter Lehrer Hans Schultz am letzten Tag des
Polenfeldzuges bei der Eroberung der Festung Modlin
als Leutnant gefallen ist. Wir damals
Dreizehnjährigen brachen faste alle in Tränen aus.
Unser Ersatzlehrer HerrUngerhatte alle Mühe uns
moralisch zu stützen.
Gerade er war es auch, der mir den Rückhalt gab,
meinen Berufswunsch Flugzeugbauer zu werden, zu
verwirklichen.
Ich erinnere mich, als ich damals mit meiner Mutter
vor dem Amtswalter Herrn Büttner stand, zwecks
Berufsberatung, mit dem Ansinnen zu Junkers nach
Dessau als Lehrling ins Flugzeugwerk gehen zu
wollen. Kraft seiner Beratung hätte ich keine
Chance. Mein Vater sei ja nur Gefreiter und so eine
Ausbildung sei nur Söhnen von Offizieren und
Intelligenzlern vorbehalten.
Enttäuscht berichtete ich meinem Lehrer, der sehr an
der beruflichen Entwicklung seiner Schüler
interessiert war. Herr Unger gab mir damals einen
Rat auf den Weg, welchermir in meinem Leben
richtungsweisend war und mich zum Kämpfer reifen
ließ.
Er meinte: „Hans, dies ist der erste Prüfstein für
dein großes Vorhaben! Du hast meine Sympathie,
ichgebe dir schulfrei, fahre selbst nach Dessau und
bewerbe dich!”
Der Widerstand meiner Mutter war schnell überwunden,
mit Handtuch und Zahnbürste fuhr ich los. Natürlich
traf ich erst nach Feierabend beim Pförtner am
Eingang der Werkberufsschule ein.
Natürlich waren die Pförtner hilflos. Ich sollte
doch wohl besser wieder nach Hause fahren.
Aber der Mutige hat auch mal Glück, langnach
Feierabendverließ Herr Direktor Lörcher den Betrieb
und so fiel ich zunächst in seine Obhut.
Herr Lörcher, übrigens eine große Persönlichkeit,hat
er nach 1945 auf Geheiß der Amerikaner in Seattle
bei Boeingdie größte Lehrwerkstatt nach dem Muster
der Junkerswerke aufgebaut. Diesen Abend brachte er
mich im Lehrlingsinternat unter. Schon hier konnte
ich meine ersten Freundschaften schließen. Am
nächsten Tag wurde ich zum Gespräch geladen. Hier
ergab sich die Hürde, dass die Aufnahmeliste schon
geschlossen sei.
HerrLörcher fand aber doch noch eine
Möglichkeit.Einige Bewerber hatten die
Aufnahmeprüfung nicht bestanden und eine Nachprüfung
stand an.
Dazu wurde ich Tage später eingeladen, bestand
gut,bekam meinen Lehrvertrag und wurde eingestellt.
Mein bereits gereiftes Interesse für die Fliegerei
gab mir eine gute Grundlage für meinen gewählten
Berufsweg. Schon als Jungvolk-Pimpf war mir der
Flugmodellbau sehr angelegen. Der NSFKbetrieb in Aue
eine gutgeführte Werkstatt. Hervorragende Menschen
leiteten uns an.
Mein Taschengeld,was ich mir mit Zeitungaustragen
verdiente,ging natürlich für den Flugmodellbau
drauf! Menschen wie Junkers, Heinkel, Dornier,
Messerschmitt und berühmte F1ieger waren mein Idole.
Bei Junkers erwartetemich eine harte, aber für mein
ganzes Leben prägende Ausbildung. Nicht allein im
Werk, insbesondere auch in der Kaserne bei der
vormilitärischen Ausbildung. Funken, Aerodynamik,
Flugzeugkunde, Triebwerk und Waffenkunde bestimmten
unsere Freizeit.
Doch die Begeisterung war grenzenlos. Nachzügler
wurden mitgerissen, Kameradschaft und
Ehrlichkeitwaren oberstes Gebot.
Auch gehörte zum Ausbildungsprogramm die
Segelflug-Ausbildung. Soerflogen wir uns in
Wochenend- und Ferienausbildung die A-, B-,
C-Prüfungen. Ich selbst widmete meiner fliegerischen
Entwicklung noch mehr Freizeit und erreichteden
Luftfahrerschein doppelsitzig.
Auf der Reichssegelflugschule Iht konnte ich noch
die Bedingungen für das Leistungsabzeichen
erfliegen. Nach Absolvierung des Grundlehrganges in
der Lehrwerkstatt wurde ich mit mehreren Kameraden
vorzeitig in den Betrieb versetzt. Der Bedarf der
Front an Facharbeitern hinterließ doch schon Lücken
im Betrieb. Ich kam in die Halle201 an die
Entwicklung der Ju 288. Mit diesem Flugzeug war ich
dann bis zum Ende meiner Lehrzeit „verheiratet”. Die
288 wurde mir fast zur Religion. Als Langstrecken-,
Schnell und Höhenflugzeug war sie mit allen
technischen Spitzenleistungen der damaligen Zeit
ausgerüstet. Über 30 Maschinen wurden gebaut. 1944
wurde Produktion dieses hervorragenden Flugzeuges
gemäß einer der vielen Fehlentscheidungen sowie der
sich schon abzeichnenden Rohstoffknappheit
eingestellt.
Diese Phase erlebte ich allerdings in Dessau nicht
mehr. Nachdem ich in allen Fachabteilungen,
Steuerung, Hydraulik und Fahrwerk, Triebwerks- sowie
Waffeneinbau ausgebildetwar und meine
Facharbeiterprüfung mit „gut” bestanden hatte,
konnte ich zur Flugversuchsabteilung versetzt
werden. |
Bei Flugkapitän SiegfriedHolzbaur,
Testpilot 288, sowie Chef-Bordmonteur Otto
Kaltofen wurde ich in die Typen 288 und 290
eingewiesen.
Zur Bestürzung meiner Stubenkameraden wurde ich als
erster (wie sich später herausstellte durch einen
Formfehler)zum Fliegerregiment 63nach Kaufbeuren
(Flugzeugführerschule) eingezogen.
Es erfolgte meine Ausbildung auf derBü181, Ar 96B,Fw
58 Blindflug, Bü 131 Kunstflug.
Zum Abschlusserhielten wir unsere
Flugzeugführerabzeichen für die B2. Ich wurde zum
Gefreiten befördert.
Im Januar 44 verließ ich letztmalig vor Kriegsende
mein zu Hause mit Marschbefehl nach Trier, zur
Umschulung auf FW 190. Ich hatte in Kaufbeuren meine
Freiwilligen-Meldung für dieJagdwaffe abgegeben.
Die umfangreiche Theorie fiel mir als
vorbelastetenFacharbeiterleichter als den meisten
Anwärtern, kameradschaftliche Hilfe war an der
Tagesordnung.
Beeindruckend war der Tag des ersten Flugbetriebes.
Trotzdem ich bei Junkers große Flugzeuge gewöhnt
war, kam mir die Luftschraube der „Diva” FW 190
erschreckend groß vor. Ich war ziemlich erregt bei
dem Gedanken in wenigen Minuten mit dem BMW 801J mit
1750 PS umgehen zu müssen. Das schon vorhandene
Kommandogerät, in dem Ladedruck,
Luftschraubenverstellung und Höhenkorrektor als
Einhebelbedienung integriert waren, ließ Spielraum
für andere wichtige Elemente wie Einhaltung der
Geschwindigkeiten,Klappenstellung,Fahrwerk, Umsicht
der Geräte usw.
Natürlich war ich als „Benjamin” wieder mal als
Erster dran. Die Platzrundenflüge erfolgten ohne
Vorkommnis.
Nach einem Feindangriff war der kleine Platz
zwischenzeitlich nicht mehr befliegbar. Die weitere
Ausbildung wurde nach Cottbus und Wriezen verlegt.
Da aus meinen Akten ersichtlich war, dass ich bei
Junkers gewesen sei, damit bereits Umgang mit dem
JUMO 213hatte, wurde ich von OFw. Hesselbart für das
Überführungskommando ausgewählt. Es ging um die
Überführung der FW 190 D9.Ich hatte bereits einige
Kenntnis über den JUMO 213mit Mehrstufen-Lader durch
dem Umgang mit der Ju 188.
Während der Oberführungsflüge hatte ich Gelegenheit
doch wohl etwas Flugerfahrung zu sammeln.
Flüge von Strausberg, Rangsdorf, Schkeuditz
Erla-Werke folgten. Ziel war Leuwaarden,Valencienes.
Dort traf ich meine Freunde Hans Bollwinkel und Hans
Nowotny - beide sind später gefallen.Es waren fast
alles Grundüberholungen von 190 A4 sowie A8 mit BMW
801 zu überführen.
Natürlich waren diese Flüge für einen Anfänger
aufregend. Die Luftherrschaft der Amis mit P-51war
schon im Gange. Navigation sowie Wetter taten ihr
Übriges.
Selbst die Rückkehr zum Standort war oft
problematisch. Es begann die Invasion in der
Normandie und damit dieenorme Steigerung der
Feindaktivität.
Nach meinem letzten Ü-Flug von Langenhagen. es war
eine A4 aus derWerkschutzstaffel der
Focke-Wulf-Werke, warmeinRückkehr zum Standort in
Frage gestellt.
Ich musste bei der Staffel verbleiben.
Meine technischen Kenntnisse führten mich sehr
schnell ein. Ich wurde zunächst in der
Triebwerkswartung eingesetzt.
Mein besonderes Pflegekind war dabei meine letzte
überführte Maschine mit der Endnummer 490, die noch
am Rumpfheck angebracht war.Sie interessierte mich
besonders, weil sie bei Fock-Wulf einigen Versuchen,
besonders im Waffeneinbau, unterzogen worden war.
Sie hatte zwei MG 131 als Rumpfwaffen, zwei MG 151
20mm in den Innenflächen, dazu einETC 501 unter dem
Rumpf zur Aufnahme eines Zusatzbehälters, sowie zwei
ETC 71 unter den Flächen zur Aufnahme von
Abwurflasten. Dazu kam das FuG 16 Zy als Funksprech-
und Radio-Peilgerät.
Ich erkannte sehr schnell die akuten Verluste der
Staffel. Nachschubschwierigkeiten sowie häufige
Feindangriffe auf den Platz bestimmten die Szene.
Ich wurde OFw. Körner zugeteilt, um meine fehlende
Kampfausbildung im Schnelldurchlauf nachzuholen.
Durch dauernde Kraftstoffprobleme war dies in kaum
befriedigendem Maße möglich. Oft flog man nur mit
halber Betankung zum Einsatz. Es gab fast täglich
Verluste.
Bei einer Verlegung nach Vesoul bekamen wir
Feindberührung mit einer größeren Anzahl P-47.Ich
konnte sie nicht zählen. Körner stellte sich dem
Luftkampf und ich blieb dran.
Im nu waren wir mittendrin. Es war unter 1000 Meter.
Die von Körner beschossene P-47 ging im Sturzflug
ab.
Auch ich konnte einige Feuerstöße aus dem 151
abgeben. Dann hat es bei mir „eingeschlagen”. Die
Motordrehzahl ging rapid runter. Ich befürchtete
einen Brand. Ich konnte den Anschluss an Körner
nicht halten, stürzte in eine Schlechtwetterwolke,
es war ja November.
Drehzahl kaum 1200, Öldruck: keiner mehr. Gewaltsam
unterdrückte ich meine Panik. Die Wolken waren
dicker als ich hoffte.Wie kommich unten raus? Dann
Schneeregen, keine Wahl für ein geeignetes
Landefeld. Bauchlandung westlich NeufChateau.
Da der Verlauf der Front sich täglich
verändertesowie mein Navigationsverlust in der
letzten Phase des Fluges, wusste ich nicht, wo ich
heruntergekommen war.
Eine LKW-Kolonne mit weißen Sternen auf der
Motorhaube ließ mich das Schlimmste ahnen. Die Masse
des Kriegsmaterials der Amis beängstigte mich.
Letztlich war ich dann doch froh, nicht in die Hände
der Maccis, (Partisanenkampfgruppe der Franzosen)
geraten zu sein.
Nachdem mir die Amis alles abgenommen hatten, was an
mir zu demontieren war,kam ich in ein Sammellager in
Epinal. Die Bedingungen dort zu schildern
würdedenRahmen dieses Berichtes sprengen. Doch ich
hatte in diesen Tagen schon zum zweitenmal einen
Schutzengel.
Mit ca. 200 Gefangenen (PoW) wurde ich für ein
Arbeitskommando in einem Lazarett, zum 21. General
Hospital, abgestellt. Es lag in der Nähe von
Mirecourt und hatte zu dieser Zeit mehrere Tausend
Verwundete.
Das Lager wurde in Arbeitskommandos für medizinisch,
technische Belange und Versorgung eingeteilt.
Ich meldete mich in den Motorpool.
Die zwei Winter im Zelt überstand ich gut.
Nach einigen Wochen in der Werkstatt wurde ich als
erster PoW als Kraftfahrer auf einem LKWGMC 6x6
eingesetzt.
Bis zum Kriegsende fuhr ich für die Versorgung des
Lazaretts. ImMai 45kam ja dann das Kriegsende, der
Posten der mich bis dahin begleitete, fiel nun weg.
So konnte ich nun in meinem GMC allein durch die
französische Landschaft fahren. Dann wurde ich für
einige Monate als Kraftfahrer nach Algerien
abgestellt. Als Sattelschlepperfahrer musste ich für
das Generalkommando der 7. US-Army fahren, von wo
aus ja 1944 die Invasion nach Sizilien erfolgte.
Das war natürlich noch einmal eine gefährliche Zeit,
da zu dieser Zeit schon die FNL (algerische
Freiheitstruppe) gegen alles Fremde im Land kämpfte.
Amerikanische LKW wurden besonders oft Opfer eines
Überfalls, wobei die Fahrer nicht überlebten.
Nach ca. vier Monaten konnte ich dann mit meinen
Kameraden wieder in mein Camp nach Mirecourt
zurückkehren. Bis zu meiner Entlassung im Frühjahr
1946konnte ich meinenGMC weiterfahren. Ich hatte bis
dahin fast 200 000 kmgefahren. Obwohl ich die
Möglichkeit gehabt hätte, mich nach Kaufbeuren
entlassen zu lassen, wählte ich nach über zwei
Jahren die Heimkehr in die Heimat,die damalige
Ostzone. Was ich da vorfand erlebten wohlalle
Heimkehrer.
Ich war glücklich,dassich meine Familie gesund
antraf. Auch mein Vater war schon aus der
Gefangenschaft zurück. Seine drei Brüder waren
allerdings gefallen.
Ein völlig neuer Lebensabschnitt begann.Es musste
weitergehen. Ich war jung und überlebte den Krieg
ohne körperlichen Schaden. Meine Eltern und meine
Braut warteten schon so lange. War ich doch schon
Einundeinhalbjahr vermisst gewesen.
Der Wismut-Bergbau hatte schon begonnen und das
Straßenbild von Aue wurde von Russen-Lastern
bestimmt. Die Wirrnisse dieserZeit und die Eindrücke
auf mich würden einen besonderen Bericht füllen.
Mein Vater besorgte mir eine Stellung als
Kraftfahrer in Schwarzenberg bei einem
Gemüsegroßhandel, der die Wismut versorgte. So fuhr
ich dann mit einem 8-Tonner Hentschel
Holzvergaser-LKW laufend nach Mecklenburg und in
anderelandwirtschaftliche Gebiete. Ich wurde so zum
Holzvergaserexperten.
Es war auch wieder zu etwas gut. Damit verdiente ich
mir mein erstes Geld um mein künftiges Studium an
der wiedereröffneten Fachschule in Aue zu beginnen.
Während den Semesterferien fuhr ich dann immer, um
die weitern Studiengebühren zu finanzieren.
Die Fachschule beendete ich mit dem Meisterbrief für
Schnitte- und Stanzenbau, sowie den Techniker für
Blechverformung.
Während meines Studiums arbeitete ich bereits als
Werkzeugkonstrukteur für die ESEM welche
Reparaturaufträge für die SU zu leisten hatte. Ich
arbeitete an PKW-Werkzeugen (Streckziehwerkzeuge für
Kotflügel usw.).
1948 begann ich meine Tätigkeit im Halbzeugwerk
Auerhammer. Die ehemaligen FA-Lange Metallwerke mit
einer 450 Jahre alten Tradition waren im Krieg
Wehrwirtschaftsbetrieb für Munition und Torpedobau,
und somit laut Potsdamer Abkommen voll demontiert.
Walzwerke, Metallstrangpresse, Drahtzüge, Stanzen
und alle anderen technischen Einrichtungen waren
bereits auf dem Weg in die SU.
Als ehemaliger Junkers-Mann fand ich das Werk in
einem unbeschreiblichen Zustand. Die restlichen
Arbeiter, etwa 30, waren mit Räumarbeiten
beschäftigt. Einst waren es ca.1700. Im Krieg wurde
auch das Material für die Turbinen-Schaufeln der
Flugzeug-Turbinen JUMO 004 sowie BMW 003, das
sogenannte „Tinidur” , eine
Wolfram-Titan-Chrom-Nickel-Legierung hergestellt.
Die Schaufeln und die Brennkammern wurden dann in
den benachbarten ehemaligen Wellner Besteck Werken
produziert und in Neidhartstal in die fertigen
Rotore eingebaut. Alle Spezialisten die daran
gearbeitet hatten, waren bereits in die SU
deportiert worden, um in Charkow die
Flugzeug-Turbinen für die sowjetische Flugzeug
Industrie herzustellen.
Mir als jungen Konstrukteur stand die Aufgabe, das
erste in der DDR in Betrieb zu nehmende
Mittelblech-Walzwerk zu konstruieren und zu bauen.
Auf dem Territorium der DDR gab es fast keine
Eisen-und Stahlproduktion.
Ein einziger fast schrottreifer Hochofen stand in
der Maxhütte in Unterwellenhorn.
Zu dieser Zeit arbeiteten in der BRD bereits 136
intakte Hochöfen.
Es war für mich eine große Herausforderung. Teils
alte Bauteile und neu zu bauende Aggregate mussten
vereinigt werden.Die Walzenständer wogen ca. 25
Tonnen, das neu zu bauende Getriebe 30 Tonnen. Die
Antriebsleistung war 2000 PS. Das ganze Aggregat
nahm einen Raum von ca. 15x35 m ein. Dazu die beiden
Glühöfen mit je 20 Gasbrennern und einer
Durchsatzleistung von je 240 rn3. Das gesamte Gas
der Stadt Aue hätte nicht für eine Stunde Produktion
gereicht. Also musste eine eigene
Gas-Generator-Anlage konstruiert und gebaut werden.
Fürderhin wurden täglich zehn Eisenbahnwaggons mit
etwa 260 Tonnen Braunkohle vergast.
Nach Fertigstellung der Anlage im Jahre1950 wurden
alleBleche für den Eisenbahn-Waggonbau sowie der
gesamten LKW-Produktion und die Rohrstreifen für das
Rohrwerk Riesa gewalzt. Bis 1960,also ca. zehn
Jahre, wurden etwa eine halbe Million Tonnen
Mittelbleche der Abmessungen 2 bis 5 mm hergestellt.
Als Anerkennung für meinen Einsatz im Werk konnte
ich 1952 noch mein Studium als Ingenieur für
Schwermaschinenbau und Eisenhüttentechnik an der
Fachschule in Unterwellenborn absolvieren
Die Entwicklung des Werkes in den folgenden zwei
Jahrzehnten bis zu meiner Einstellung bei der
INTERFLUG - also Hochvakuum-Ofen für die
Fe-Ni-Produktion, 3 500 Tonnen Metall-Strangpresse,
Rohrproduktion, Drahtproduktion u.v.m. würden ein
separates Buch füllen. Es gab kaum einen
Industriezweig, der nicht von der
Materialzulieferung des Werkes abhängig gewesen ist.
Zum Zeitpunkt meines Abganges zur INTERFLUG hatte
das Werk ca. 2000 Belegschaftsmitglieder und eine
Brutto-Produktion von etwa 200 Millionen.
Selbst war ich Leiter der Ziehereibetriebe mit
Strangpresserei, Rohr- und Drahtzieherei und
Werkzeugbau. Spezialitäten waren Fein- und
Präzisionsrohre und -drähte.
Im Republikmaßstab war ich Leiter mehrerer
außerbetrieblicher Arbeitskreise wie
Warmarbeits- und Gesenk-Schmiedestähle,
Webedrähte, UHF-und Feinrohre.
Natürlich gab ich den Gedanken um die Fliegerei
trotz meiner beruflichen Tätigkeit nicht auf.
Vorerst war dies ja in der DDR nicht möglich. Aber
mit einigen meiner Lehrlinge betrieb ich schon eine
kleine Flugmodellbaugruppe. Mit diesen Jungs trat
ich dann auch in die neugegründete GST ein. Zunächst
wurden die ersten SG 38 nach alten Bauplänen selbst
gebaut. Im RAW Zwickau sowie in Grorüwa entstanden
die Ersten.
Später wurde die Produktion in Niederschmiedeberg
aufgenommen. Es wurden dort ca. 500 SG 38 und etwa
380 Grunau 2B (später in Gotha) gebaut.
In Auerhammer hatte ich für die Bereitstellung der
St 70 Bleche für alle Beschläge zu sorgen
Inzwischen hatte nun auch der Flugzeugbau in Dresden
seine Produktion aufgenommen. Es lief zunächst die
Serie IL-14P (80 Stück) und als Neuentwicklung die
152 als erstes strahlgetriebenes Verkehrsflugzeug.
In Auerhammer haben wir die Nieteund Drähte in den
LegierungenAl Mg 3,5 und 7 sowie W 65 (das bekannte
Duralumin) hergestellt neben Kühlerröhrchen für die
IL-14 noch andere Halbzeuge.
Trotz einiger Anfragen alter Kollegen aus Dessau
konnte ich nicht zum Flugzeugwerk nach Dresden
übersiedeln. Die Aufgaben in Aue banden mich noch zu
sehr an das Werk.
1957 begann dann in Zwickau wieder die
Motorflugschulung. Mit einigen meiner
Segelflugschüler war ich von Anfang an dabei. Wir
begannen auf zwei Jak-18, später auf der sehr guten
Jak-18A mit 9-Zylinder Sternmotor (280 PS), wovon es
dann in Zwickau fast 20 Stück gab.
1958 war ich dann bereits wieder Fluglehrer. Viele
unserer Flugschüler hatten dann einen lebenslangen
Weg als Berufsflugzeugführer vor sich.
Meine Arbeit teilte sich in Ausbildung, Schleppflüge
und Absetzflüge für Fallschirmspringer. Ich habe
dabei auch selbst meine Sprungberechtigung abgelegt
Bis zu meinem Weggang zur INTERFLUG hatte ich ca.
l00 Flugstunden Ausbildung etwa 2000 Schleppflüge
und 1 500 Absetzflüge geleistet.
Höhepunkt in der Zeit in Zwickau war mein Einsatz in
der Verbandskunstflug-Staffel. Wir flogen im Karee,
ich selbst in den ersten Jahren in der
Schlussposition. Die letzten drei Jahre als
Verbandsführer.
Mit vier Jak-18A absolvierten wir ein Programm von
22 Flugfiguren. Die Flugzeuge waren mit je zwei
roten Rauchkörpern an den Tragflächenenden
ausgerüstet, die eine Brenndauer von ca. 10 min.
hatten. Nur um eine herausragende Flugfigur zu
nennen, der Looping aus vier Richtungen im Gegenflug
durch die Mitte.
Zeugnis der damaligen Popularität des Verbandes mag
wohl sein, dass wir zu allen Großflugveranstaltungen
in halb Europa eingeladen wurden, ebenso zu allen
Flugsport-Meisterschaften. Beispiel, jährlich in
Budapest, in Wien,Graz,Prag, Südfrankreich. Die
Zuschauerzahlen erreichten oft über 100Tausend.
Im fast zehnjährigen Bestehen des Verbandes wurden
weit über dreihundert Flugstunden in ca. 800
Einsätzen ohne Vorkommnis geflogen. 1972 beendete
der Verband seine Existenz wegen Mangel an
geeigneten Piloten.
Von 1964 bis 1972 war ich Mitglied des
Zentralvorstandes der GST und arbeitete in der
Motorflugkommission.
Bereits 1970 wurde ich von Flugkapitän Kurt Lamm bei
der INTERFLUG als Fluglehrer für die
Verkehrsfliegerausbildung eingestellt.
Die Ausbildung fand vorwiegend am Flughafen Erfurt
statt. Ich musste mich bemühen, michso schnell wie
möglich in das System des Verkehrsfluges einzufügen.
Der Sprechverkehr war deutsch, englisch und
russisch.
Die anderen beiden Fluglehrer, selbst wie ich
Piloten der ehemaligen Luftwaffe, halfen mir, um in
kürzester Zeit alles zu beherrschen.
Die Anfängerschulung der Fluggruppen, die aus der
betriebseigenen Fachschule der INTERFLUG kamen,
erfolgte auf der An-2 mit einem
100-Stunden-Programm. Anschließend folgten als
Zweimotausbildung auf der bewährten IL-14P nochmals
25 Flugstunden. Geschult wurde überwiegend im
Instrumenten- und Nachtflug. Die Matrikel bestanden
aus drei Fluggruppen zu je 5 Schüler. Nach sechs
Jahren erfolgreicher Arbeit, wobei über 100
Flugzeugführer ausgebildet wurden, konnten wir eine
Bilanz von ca. 13 500 Flugstunden mit fast 25 000
Flügen verbuchen - ohne einen Unfall, und dies mit
Flugschülern.
Eine unserer Schulmaschinen, eine in Dresden gebaute
IL-14P, war gleichzeitig als Funkmess-Flugzeug im
Einsatz für den Flugsicherungsdienst der DDR. Es
wurden alle bodengebundenen Flugsicherungsanlagen,
wie UKW-Drehfunkfeuer(VOR),
Instrumentenanflugsysteme (ILS),
Präzisions-Anflugradare (PAR), Großraum- und
Sekundär-Radare sowie ungerichtete Funkfeuer, die
NDB vermessen.
Diese Anlagen sind vorgeschriebenen periodischen
Kontrollen, viertel- oder halbjährlich, unterworfen.
Dazu sind kompetente Fachingenieure sowie eine
speziell eingewiesene Besatzung erforderlich. Die
Genauigkeiten dieser Anlagen sind international von
der ICAO vorgeschrieben und gewährleisteneinen
sicheren Instrumentenflugbetrieb.
Zwei Fluglehrer, darunter ich, wurden dafür
eingesetzt. Diese IL-14 mit dem Kennzeichen DM-SAL
wurde von den Kommandanten Heinz Maiwald und Hans
Klecha ca. zehn Jahre geflogen. Sie steht derzeit
zur Restaurierung als Sachzeuge für den ehemaligen
Flugzeugbau der DDR in der Flugzeugwerft in Dresden.
Sie wurde nach einem Einsatz von 27 Jahren als
Verkehrs- Schul- und Funkmessflugzeug abgestellt. 16
000 Flugstunden hatte sie ohne Störung geflogen.
Zwischenzeitlich absolvierte ich bei der INTERFLUG
einen Hubschrauber- Lehrgang und war auch auf dem
viermotorigen Verkehrsflugzeug IL-18 im Einsatz.
Mit der Ausmusterung der IL14 wurde zunächst meine
Tätigkeit als Flugzeugführer unterbrochen, um eine
Planstelle bei der Staatlichen Luftfahrt-Inspektion
(SLI) zu übernehmen. Hier war ich dann als
Technischer Inspekteur für Fallschirm und
Rettungsausrüstungen der Zivilen Luftfahrt tätig.
Dies sollten die letzten fünf Jahre vor meiner Rente
der Ausklang meiner Tätigkeit in der Luftfahrt
werden.
Dass ich nach 1991 noch einige Jahre als Fluglehrer
bis heute weiterfliegen sollte, wusste ich damals
noch nicht. Bei der SLI war ich dann verantwortlich
für die Produktion, Entwicklung, Instandhaltung und
den Einsatz von Personenfallschirmen in der
Luftfahrt, im zivilen sowie im militärischen Bereich
So bin ich beteiligt an der Entwicklung von
Hochleistungsfallschirmen wie Tandem 1-1 und 2-2,
woraus heute das System Style abgeleitet wurde,
welches zur gegenwärtigenWeltspitze gehört.
Weiterhin den
Hochleistungs-StaukammerGleitfallschirm RL-16, den
Rettungs-GIeiter RG-1.Mir oblag ebenfalls die
gesamte Erprobung mit Testsprüngen und
Puppenabwürfen, dazu die Erprobungsberichte,
Prüfberichte sowie die Ausstellung des
Typzeugnisses, welches zum Einsatz in der Luftfahrt
berechtigt. Darunter zählte ebenfallsder Bremsschirm
der MiG-29, der für eine Öffnungsgeschwindigkeit von
300 km/h ausgelegt ist.
Eins meiner Hauptgebiete war die Verbesserung von im
Fallschirmbau zur Verwendung gelangenden Werkstoffen
und deren Qualitäten sowohl auf dem metallurgischen
als auch auf dem textilseitigen Sektor.
Fallschirmseide,
Fangleinen,Gurte-Schlussverbindungen, Aufzugsseile
und Automaten sind hochentscheidend für die
Sicherheit der Geräte.
Ein hochwertiges, besonders hochbelastbares und
betriebssicheres Gurt-Steckschloss konnte von mir
entwickelt werden (Patent). Es findet gegenwärtig
auch international Verwendung.
Das Fallschirmwerk Seifhennersdorf hat derzeit einen
Marktenteil von über dreißig Prozent. |
Mit fast 65 Jahren erlebte ich, auf dem Höhepunkt
meines beruflichen Schaffens, die sogenannteWende
oder Wiedervereinigung Deutschlands.„Vaterland”
käme mir wohl schwer über die Lippen, hatte man
uns doch diesen Begriff in der Nachkriegszeit
gewaltsam abgewöhnt.
Trotzdem war es für mich ein erhebendes Gefühl,
nach über vierzigjähriger geografischer und
politscher Spaltung nun eine Nation zu sein.
Ich glaubte zunächst, dass nun die Fehler der
ehemaligen DDR Regierung korrigiert werden und wir
nun aus eigener Kraft an die Verbesserung unserer
Wirtschaft gehen können, um den Rückstand
aufzuholen.
Nach dem Einzug des Luftfahrtbundesamtes in die
SLI sollte uns klar werden, dass fast nichts
vonunserer vergangenen Arbeit anerkannt und
fortgeführt werden darf. In Siegermanier wurden
wir förmlich durch ihre eigenen Methoden
vergewaltigt.
Auf Geheiß meiner Vorgesetzten hatte ich fast alle
Dokumente in den Reißwolf zu geben. Es waren zwei
Panzerschränke voll Zeichnungen, Prüfberichte,
Typzeugnisse, Handbücher unserer sämtlichen
Systeme, Betriebsordnungen,
Herstellungsvorschriften, Reparatur- und
Lagerungsbedingungen usw. Auch unsere von allen
geliebte INTERFLUG musste dem politischen Druck
weichen. Sie wurde über die Treuhand westlichen
Finanzhaien geopfert und Millionenwerte wurden
verschrottet.
Der letzte amtierende Generaldirektor Andreas
Kramer hatte noch vor, im Äquivalent der reichen
Liegenschaften der INTERFLUG im Wert von 800
Millionen DM eine neue Flotte an Airbussen A310
anzukaufen und dafür die bisher geflogenen Typen,
die zwar guten betriebssicheren Tu-134A, die
älteren IL-62 aber international nicht mehr
wettbewerbsfähigen Flugzeuge an die GUS
zurückzuführen. Aber die Treuhand erhob ihrerseits
Anspruch auf das Geld und verkaufte diese riesigen
Gelände. Auf einem Teil befinden sich heute die
Gewerbeparks von Waltersdorf. Der größte Teil
liegt heute noch brach.
Die erst ca. ein Jahr alten besten Flugzeuge
wurden zum Regierungsflugbetrieb nach Bonn
umgesetzt.
So fliegen heute noch unsere drei Airbusse A310
sowie drei IL-62M, zwei Tu-154 (wovon eine über
dem Südatlantik mit einem Amerikaner kollidierte)
für die Bundes-Luftwaffe. Auch noch andere
Flugzunge wurden umgesetzt, Mi-8 und einige
Tu-134A. Die dazugehörigen Besatzungen wurden nur
zur Einschulung des neuen (altbundesdeutschen)
eingestellt (darunter einige meiner ehemaligen
Flugschüler und nunmehrige Kapitäne). Hautnah
musste ich das tragische Ende unserer
traditionsreichen Luftfahrt miterleben. Millionen
Flugstunden, unzählige Solidaritätsflüge in
Notstands- und Welthungergebiete wurden mit einem
mal null und nichtig.
Auch den Flugsport der DDR ereilte dieses
Schicksal. Ausbildungs-und Sportflugzeuge sowie
reichhaltige Ersatzteillager wurden zu
Spottpreisen an westliche Interessenten verkauft
oder verkamen, wie das große Zentrallager in
Fürstenwalde. Jahrelang kämpften die Flugsportler
um den Erhalt ihres Flugzeugbestandes, bis uns
dann endlich der zu Schrott erklärte Rest zur
Nutzung überlassen wurde.
Nach meinem Umzug von Berlin nach Aue musste ich
feststellen, dass mein so leistungsfähiges
Auerhammer-Werk ebenfalls den Finanzhaien zum
Opfer fiel. Die Unfähigkeit der zu dieser Zeit
amtierenden Leitung wurde von westlichen
Konkurrenzunternehmen gnadenlos ausgenutzt.
Volle Auftragsbücher wurden an westliche
Hersteller förmlich verschleudert.
Ein umfangreicher Maschinenpark, auch Maschinen
und Einrichtungen einst aus meiner Feder, wurden
zu einem Spottpreis an westliche Werke verkauft.
Ein Press-und Ziehwerkzeug-Arsena1 im Wert von
fast einer Million, Hartmetall- Werkzeuge für die
Herstellung von Präzisions-Rohren sowie
ultradünnen Drähten traf das gleiche Schicksal.
Die von mir ersonnene einst so leistungsfähige und
gut ausgerüstete 3500 TonnenMetall-Strangpresse,
die in drei Jahrzehnten hunderttausende von Tonnen
Vormaterial gepresst hat, fiel dem Schneidbrenner
zum Opfer. Sie steht heute noch als
Schrottmonument in der einst so
schaffensträchtigen Werkhalle.
Man könnte mit Schillers Worten sagen: In den öden
Fensterhöhlen wohnt das Grauen…! Und war es doch
über Jahrzehnte die tägliche Wirkungsstätte und
damit die Lebensgrundlage von so vielen fleißigen
Menschen gewesen.
Das große hochmoderne Blockwalzwerk, erst in den
80er Jahren im Wert von mehreren hundert Millionen
aufgebaut, wurde zu einem Bruchteil des Wertes von
der Treuhand an die Chinesen verkauft.
Um sich den Umfang der Anlage vorzustellen, muss
man wissen, dass die zur Montage mitgeschickten
Spezialisten ca. drei Jahre lang dieses Walzwerk
in China wieder aufgebaut haben.DieListe der
skrupellosen Wirtschaftsverbrechen könnte schier
endlos fortgesetzt werden.
Wen soll es wundern, dass meine anfängliche
Begeisterung für unser nun wiedervereinigtes
Deutschland einer großen Enttäuschung gewichen
ist. Wieder einmal musste ich mich als
eigentlicher Kämpfer zu den Verlierern zählen. Ein
bissel 45 kommt mir auf, wo alle unsere Betriebe
von den Russen demontiert wurden.
Aber es musste ja weitergehen.
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Ich nahm die Gelegenheit wahr, bei einem vom
Luftfahrt Bundesamt bestimmten Prüfer die
Überprüfungsflüge zur Erlangung der
Privatpilotenlizenz zu absolvieren. Ich bekam
postum den PPL-A mit CVFR-Genehmigung,
Lehrberechtigung und Nachtflug. Dazu die
Segelflugerlaubnis PPL-C und Motorsegler PPL-B.
So siedelte ich 1991 wieder um von Rangsdorf ins
Erzgebirge. War dann somit zwanzig Jahre im
Verkehrsflug tätig gewesen. Die
Wiedereingliederung in meinen alten
Heimat-Fliegerklub ging auch nicht problemlos
vonstatten, auch hier war alles anders geworden.
Im Amt gebliebene alte Funktionäre hatten sich
förmlich umgekehrt, machten mir den Wiedereinstieg
nicht so leicht, wollten plötzlich von ihrer
dekorierten Vergangenheit nichts mehr wissen.
Nach anfänglicher Zurückhaltung meinerseits (hatte
ja die weitaus größte Flugerfahrung) konnte ich
mich dann auch hier wieder beweisen.
Der Fliegerklub Zwickau bekam auch wieder die
Lizenz als Ausbildungsstätte für
Privatflugzeugführer mit einem bestätigten
Ausbildungsprogramm.
So konnte ich dann auch wieder als Motorfluglehrer
bestätigt und eingegliedert werden.
Gemäß meiner Flug- und Lebenserfahrung versuche
ich mich bestmöglich einzubringen und diese
Erfahrung als ältester Fluglehrer weiterzugeben.
Freilich hat die heutige Ausbildung nicht mehr
viel gemeinsam mit der seinerzeitigen Ausbildung
in der DDR.
Mit der Eigenfinanzierung der Auszubildenden ist
dieAnzahl der erforderlichen Flugstunden auf das
unbedingte Mindestmaß festgelegt. Der gesamte
Kunstflugkomplex ist weggefallen und kann nur in
einer Zusatzerlaubnis erworben werden.
Neben den von der Flugsicherung kontrollierten
Räumen im TMA der Verkehrsflughäfen gibt es die
unkontrollierten Lufträume, welche vonden Piloten
unter Sichtflugbedingungen unter
Eigenverantwortlichkeit benutzt werden.
Die metrischen Begriffe sind dem amerikanischen
System inSee-Nautischen Meilen, Knoten und Fuß
gewichen und erforderten eine Umstellung der
Flugzeuge sowie der personellen Einstellung.
Erkennen muss ich heute nach jahrzehntelanger
Erfahrung als Fluglehrer und Verkehrsflieger, dass
in der Luftfahrt der DDR ein hervorragendes
Sicherheitssystem bestand und welches wie alles
andere mit politischer Voreingenommenheit
abgewertet wurde.
Ich finde mich in meinem wohl hochbetagten Alter
mit den gegenwärtigen Verhältnissen ab und
versuche mich anzupassen. An die Einhaltung von
Gesetzlichkeiten bin ich ja seit meiner Jugend
gewöhnt.
Wenn man einige unliebsame Begleiterscheinungen
wegsteckt, macht die ehrenamtliche Arbeit als
Fluglehrer auch Freude. Man hat im Alter doch noch
das Gefühl gebraucht zu werden.
Darf ich mich doch in einem Kreis gleichgesinnter
Freunde wähnen So darf ich mich an den
vierteljährlichen Treffen der Gemeinschaft
ehemaliger Flieger deutscher Streitkräfte in der
Zwickauer Flieger-Klause erfreuen. Durch meine
weite fliegerische Tätigkeit bin ich noch in
mehreren Veteranenkreisen aufgenommen und fühle
mich im Kreis meiner ehemaligen Kameraden
geborgen.
Trotz der gegenwärtig herrschenden
Ellenbogengesellschaft brauche ich also das in der
DDR übliche Gefühl dar Gemeinsamkeit und
gegenseitiger Achtung nicht zu entbehren.
Sollte mein Bericht etwas lang ausgefallen sein,
so möge mir dies verziehen sein. War es doch in
Kurzfassung „Mein Leben”.
Auch schrieb ich auf einer uralten
„Erika”-Schreibmaschine, die wie ich selbst doch
wohl einige Alterserscheinungen nicht verbergen
kann.
Ich wünsch. allen meinen alten Freunden ein noch
langes, gesundes und geruhsames glückliches Leben
im Kreis ihrer Familien.
Euer immer treuer Hans Klecha
zurück
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Horst
„Wibbel“ Koziol hat
uns für immer verlassen
Horst Koziol, einer der Pioniere der
DDR-Zivilluftfahrt, ist 90-jährig verstorben. Geboren am
5. Juni 1922 in Reichenforst, hat er sich frühzeitig der
Fliegerei verschrieben. Nach einer Segelflugausbildung in
Münster in Westfalen absolvierte er die B-Schule in Plauen
und schulte u. a. auf den Bücker-Typen 131, 133 und 181.
Nach erfolgreicher Blindflugausbildung auf He 111 und Ju
52, kam er zum KG 55. Als im Herbst 1944 die Auflösung des
Geschwaders drohte und ein Einsatz als Infanterist
vorgesehen war, meldet sich Horst zur Reichsverteidigung.
Nach der Umschulung auf Fw 190 erfolgte sein Einsatz im ZG
76. Nach Bombereinsätzen an der Oder wurde er dem JG 2
zugewiesen, bei dem er auch zu seinen letzten Flug im
Zweiten Weltkrieg startete. Während eines Einsatzes an der
Westfront warf Horst seine Bombe im Notwurf ab und wollte
sich nach Grimma absetzen, doch ein Triebwerksausfall
zwang ihn zu einer Bauchlandung in einem waldigen Gelände.
Von dort aus gelang ihm zu Fuß die Flucht und Rückkehr in
die Heimat.
Als 1955 in der DDR die Deutsche Lufthansa gegründet
wurde, bewarb sich Horst Koziol unverzüglich und wurde
auch als Pilot auf Aero 45 eingestellt. Als er wegen
einer Farbuntüchtigkeit nicht mehr als Flugzeugführer
tauglich war, wechselte er als Navigator auf die IL-18.
Im September 1981 endet auch diese fliegerische
Tätigkeit und Horst Koziol wurde einer der ersten
Flugdienstberater des Flugbetriebs, eine Tätigkeit, die
er mit Kompetenz und Leidenschaft bis zu seiner
Pensionierung ausübte. Nun ist er zu seinem letzten Flug
angetreten – wir werden Horst Koziol nicht so schnell
vergessen!
Einige Fotos aus der Laufbahn von Horst
Koziol
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Koziol auf SG 38 |
Koziol beim RAD |
Rechts vor der W 34 |
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Bei der Luftwaffe |
Als Pilot auf Aero 45 |
Umschulung auf IL-18 /Mitte mit Fotoapparat) |
Flugkapitän i. R. Horst Materna
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Nachruf
auf Paul Wilpert
Oberst d. R. Paul Wilpert wurde am 6. Januar 1925 in
Zanditz im Sudetenland geboren.
Von 1931 bis 1939 besuchte er die deutsche Volksschule,
danach studierte er bis 1943 an einer
Lehrerbildungsanstalt. Während dieser Zeit beschäftigte er
sich in der Flieger-HJ mit dem Flugzeugmodellbau und
erwarb den Luftfahrerschein für Segelflug. Nach vier
Monaten beim Reichsarbeitsdienst wurde Paul Wilpert zur
Luftwaffe eingezogen. Von Februar 1944 bis März 1945
absolvierte er die Ausbildung an der Flugzeugführerschule
AB in Prenzlau. Die folgenden zwei Monate diente er im
„letzten Aufgebot“ als Unteroffizier in einer
Fallschirmjägereinheit, mit der er in Kaufbeuren in
sowjetische Gefangenschaft geriet. Bis Ende 1948 arbeitete
Paul Wilpert als Holzfäller im Ural und Elektroschweißer
im Arbeitslager Ischewsk. 1949 besuchte er die
Zentralschule 2040 in Riga und wurde Anfang 1950 aus
der Kriegsgefangenschaft entlassen.
In der Folgezeit entwickelte sich Paul
Wilpert zu einem der Gründer der DDR-Luftfahrt. Zunächst
in der Abteilung Sport im Zentralrat der FDJ schuf er als
Sektorenleiter die Grundlagen für den Flugsport und
Flugmodellbau. Am 1. Dezember 1950 trat er mit dem
Dienstgrad Oberrat der Volkspolizei in das Referat z. b.
V. der Hauptabteilung Ausbildung in Berlin-Adlershof ein.
Als Sekretariatsleiter beim Generalinspekteur Heinz Keßler
war er verantwortlich für die Aufstellung militärischer
Fliegereinheiten. 1952 hatte Paul Wilpert das Kommando
über den Lehrgang X, der zur Flugzeugführerausbildung nach
Sysran an der Wolga kommandiert wurde. Ab dem 13. August
1952 Kommandeur der 1. Fliegerdivision in Cottbus,
übernahm er ein Jahr später das Kommando über den 3.
Aeroclub Bautzen. Ab August 1955 studierte Paul Wilpert an
der Militärakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte in
Monino bei Moskau und avancierte nach seiner Rückkehr zum
Stellvertreter des Chefs der LSK/LV. Seine fliegerische
Qualifikation erfolgte auf den Flugzeugtypen Jak-18,
Jak-11, MiG-15 und MiG17.
Mit der Bildung der Hauptverwaltung Zivile
Luftfahrt im Januar 1961 wurde er deren technischer Leiter
und schied aus dem aktiven Militärdienst aus. 1965, nach
dem Ausscheiden von Arthur Pieck, wurde Paul Wilpert zum
Leiter der HVZL und damit zum Stellvertreter des Ministers
für Verkehrswesen berufen, eine Aufgabe, die er die
nächsten zehn Jahre mit Erfolg ausübte. Nach verschiedenen
Funktionen in der zivilen Luftfahrt, u. a. als Direktor
Verkehrsflug der INTERFLUG, trat er 1989 in den
Ruhestand.
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Leiter der HVZL |
Eröffnungsflug nach BEY |
Eröffnung der SLB II in SXF |
Auch danach interessierte sich Paul Wilpert
weiter intensiv für die Entwicklung der Luftfahrt -
so war er ständiger Gast auf der ILA, nachdem diese
zum Flughafen Schönefeld gewechselt hatte – und arbeitet
mit anderen „Ehemaligen“ an einer Chronik der Aeroclubs,
der Vorläufer der Luftstreitkräfte der DDR.
Am 06. Dezember 2011 verstarb der Oberst d.
R. Paul Wilpert in Berlin, seine Beisetzung erfolgt an
seinem Geburtstag im kommenden Jahr. Mit Paul Wilpert ist
einer der letzten Pioniere der DDR-Luftfahrt von uns
gegangen, wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.
Flugkapitän i. R. Horst Materna
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Flugkapitän
a.D. Friedrich (Freddy) Drews

In
tiefer Trauer haben wir vom Ableben unseres langjährigen
Kollegen "Freddy" Drews erfahren. Er starb am 08.11.2010
im Alter von 79 Jahren.
Zur Trauerfeier und Beisetzung auf dem Friedhof in Dresden
Kaditz-Spitzhausstrasse, reisten auch einige ehemalige
Freunde und Kollegen der INTERFLUG an.
Wir möchten mit den Bildern der
Trauerfeier, an Freddy erinnern.
"Fred" Drews
- sein Weg vom Bauernjungen zum INTERFLUG-Kapitän
Friedrich Drews, Jahrgang 1931, gehörte zu den
ersten Nachkriegspiloten der DDR. Die Eltern waren
Landarbeiter auf einem Gut in Markow/Mecklenburg.
Von 1937 bis 1944 besuchte er die Volksschule in
Volkendorf. Das bedeutete täglich 2x 2,5 km Fußweg
auch bei Regen und Schnee. Seiner Lehre als
Elektromechaniker endete mit dem Einmarsch der
sowjetischen Truppen. Alle Kühe wurden als
Reparationsleistungen über die Oder verschifft.
Der Kampf ums Überleben begann. Mit der Aktion
"Junkerland in Bauernhand" wurden seine Eltern
Neubauern. Mit den Entstehen von LPG´n und
Maschinenausleihstationen wurde es für die Familie
leichter und Fred konnte seinen Entwicklungsweg
beginnen.
1950 besuchte er die Offiziersschule für Pionier
und Nachrichtenwesen in Klietz. Zu Stalins
Geburtstag wurde er zum Unterkommissar der KVP
ernannt. 1952 folgte er dem Angebot der KVP-Luft
an einem "technischen Sonderlehrgang" im Ausland
teilzunehmen, die erste wichtige Entscheidung in
seinem Leben. Die Vorbereitungs- und Testlehrgänge
in Pinnow und Pirna bestand er mit Bravur. Am
22.September 1952 sollte es mit unbekanntem Ziel
losgehen. Er traf seine zweite wichtige
Entscheidung und heiratete am 19.September 1952.
Eine Fliegerehe begann, die bis zu seinem Tod
Bestand hatte.
Die erste Entscheidung endete nach 30
ereignisreichen Jahren 1982, die in seinen
Flugbüchern dokumentiert sind. Für ihn begann, der
politischen Situation Rechnung tragend, die streng
geheim gehaltene Pilotenausbildung, der "Lehrgang
X" in Zysran an der Wolga zusammen mit 224 jungen
Deutschen die zu Militärfliegern ausgebildet
wurden. Nachrichten aus der DDR kamen dort 6
Wochen später an, so auch die Nachricht von der
Geburt seines Sohnes. Im November 1953 wurden die
jungen Piloten in Kamenz empfangen. 1955 erhielt
er eine Wohnung in Drewitz, dem Standort des
2.Aeroklubs mit dem Kommandeur Oberstleutnant
Reinhold, dem späteren Chef der Luftstreitkräfte
und Luftverteidigung. 1956 wurde seine Tochter
geboren.
Im Oktober 1959 endet sein Militärflugbuch mit
2592 Flügen auf den Flugzeugtypen PO-2, alle Jak
18-Typen, Jak 11/C11 (Lizenzbau der CSSR), alle
Mig-15- Typen und 14 Fallschirmsprüngen. Alle
Typen flog er auch als Fluglehrer. 1957 wurde er
als Jagdflieger wegen Westverwandtschaft abgelöst.
Seine Frau hatte zwei Schwägerinnen, die seit den
20er Jahren in Westberlin wohnten und zu denen
keine Verbindungen bestanden. Im Kampf um seine
Wiederzulassung als Jagdflieger bat er Oberst
Lehweß-Litzmann, seinem Schulleiter, wo er als
Staffelkommandeur auf der Jak-18 eingesetzt war,
um Hilfe. Aber der konnte oder wollte nicht
helfen. Das Misstrauen gegen ihn wurde damit immer
größer, denn man bot in der BRD 1959 für eine
Mig-15 eine "Überführungsprämie" von 115.000 US$
an.
In Dresden war inzwischen einiges passiert. Der
zweite Testflug der 152 V1 endete am 04.03.1959
mit einer Katastrophe. Man brauchte noch einen
Piloten mit Jet- und Kunstflugerfahrung und Fred
empfahl sich mit ausgezeichneten fliegerischen
Leistungen. Nach entsprechenden Gesprächen wurde
er Zivilist und begann an der Betriebsschule der
Flugzeugwerke in Dresden mit der technischen
Einweisung für der "152" und danach eine
fliegerische Ausbildung in Lipezk, UdSSR auf die
IL-28, ein taktischer Bomber, der als
Erprobungsträger für die DDR-Triebwerke Pir-na 014
vorgesehen war. Am 10.03.1960 erhielt es einen
Einzelvertrag als Industriepilot.
Im Herbst 1960 erhielt er eine
Instrumentenflugausbildung auf den vier
werkseigenen IL-14P. Für die 152 waren
umfangreiche Streckenerprobungen in
unterschiedlichen Klimazonen vorgesehen. Er sollte
in Kairo stationiert werden und das Wüstenprogramm
fliegen. 44 Flugberichte dokumentieren seine
Arbeit als Industriepilot.
Am 17.03.1961 kam das "Aus" für die
Flugzeugindustrie der DDR. Fachkräfte
verabschiedeten sich in Richtung Westen. Pilot
Puhlmann machte bei Boeing weiter.
Chefkonstrukteur Freytag ging zu Weser Flugzeugbau
GmbH und beteiligte sich an der Entwicklung der
Transall. Am 02.09.1961 war seine letzte Landung
mit einer IL-28R und einem getesteten
Serientriebwerk mit 3150 kp Schub. Damit wurde
sein Einzelvertrag zum Geschichtsdokument.
Inzwischen hatte die NVA die IL-28 in ihrem
Bestand. Wegen seiner Flugerfahrung auf allen drei
IL-28-Varianten wurde er von der NVA als Hauptmann
Drews reaktiviert. Und es war kein Witz, Drews war
wieder im Standort Drewitz. Seitdem nannte er
diesen Flugplatz "Drewswitz". Da er inzwischen in
Dresden wohnte, wollte er Pilot für die
Flugzeugwerft Dresden werden. Er hatte die
Erfahrungen und die Fähigkeiten, aber er gehörte
nicht zu der Militärlobby und sein Wohnort Dresden
war keine Planungsgröße bei Kaderentscheidungen
der NVA . Propagiert wurde, dass die Familie das
Hinterland für jeden Flieger ist. Die Realität sah
anders aus. Er hatte bereits 1959 die Zusage
"Wiedereinsatz als Jagdflieger" wenn er sich
scheiden lässt. So kam er zur
Zieldarstellungskette von Major Hellwig für
Anfangübungen der Jagdfliegerkräfte der NVA. Dann
wurde er für Peenemünde abgestellt. Mit Luftsack
im Schlepp bis 3000m Höhe übten die Artillerie den
scharfen Schuss. Dabei erlebte er den ernsten
Zwischenfall und wurde dabei fast abgeschossen.
Keine 10 m waren auf der Seiltrommel. Sein Bemühen
an der Militärakademie in Dresden zu studieren
wurden abgelehnt. Für General W. Reinhold war er
mit 32 Jahren zu alt. Die Wahrheit war sein
"Kaderrucksack" in Form der angeheirateten
Westverwandtschaft. So wurde er Ende 1963 in die
Reserve abgeschoben.
Ende 1967 bot sich die Gelegenheit bei der
INTERFLUG als Pilot einzusteigen. So begann er
seine Ausbildung als Verkehrsflugzeugführer vom
Februar bis September 1968 auf der IL-14, für die
er alle Berechtigungen hatte. Aber die Lizenz war
ja abgelaufen. Deshalb also 4 Monate Theorie und 3
Monate Flugausbildung. Der Prüfungsflug endete mit
dem Verantwortlichen der Abt. Aus- und
Weiterbildung, Flugkapitän Kurt Lamm, von
Leipzig-Mockau nach Schönefeld ohne Erwerb einer
Lizenz, da der Typ IL14 bereits im Verkehrsflug
ausgemustert war. Mit gleichem Aufwand erlebte er
seine AN-24-Ausbildung die er 1969 beendete um im
Oktober 1969 den Lehrgang Tu-134 zu beginnen. Mit
der Einführung der IL-62 wurde er im Februar 1970
zur Umschulung nach Uljanowsk delegiert und wurde
jetzt Co-Pilot. Bei der Schulung der Altkapitäne
Fries, Pfaff, Heeger usw. wurde er als Dolmetscher
benötigt. "Plötzlich durfte ich mit dem Makel
meiner Westverwandtschaft nach Damaskus und andere
lukrative Strecken fliegen, wo es Devisen als
Tagegeld gab; wir waren alle gleich, doch manche
waren ein bisschen gleicher, so war es bei
verschuldeten Flugvorkommnissen, bei moralischen
Verfehlungen usw.". Das waren seine Worte als er
im Jahr 2008 in einem Interview mit seinen
ehemaligen Flugschülern Klaus Breiler und Jürgen
Leskin äußerte. Im Herbst 1971 schulte er als
Kommandant auf die IL-18, um 1973 Kommandant und
später Fluggruppenleiter auf der IL-62 zu sein.
Viele verantwortungsvolle Flüge sollten folgen.
Erstflug nach Hanoi und Bagdad nach dem dortigen
Kriegsende, Hilfsflüge für Angola, Landung in
Managua trotz örtlicher Kampfhandlungen um 20t
Medikamente und andere Hilfsgüter auszuladen und
verwundete Befreiungskämpfer zur Heilbehandlung in
der DDR auszufliegen. Ein Sonderflug für das
Politbüro mit der Skatrunde Honecker, Stoph,
Mittag und weitere Politbüro-Mitglieder blieb ihm
in besonderer Erinnerung. Er flog die wichtigsten
Leute bis Irkutsk trotz Westverwandtschaft. Warum
die INTERFLUG diesen Flug durchführte hatte er nie
erfahren.
Am 03.11.1982 war es dann aus gesundheitlichen
Gründen soweit. Sein letzter Flug von Beirut nach
Schönefeld.
Am 08.11.2010 verstarb Friedrich Drews während
einer Herzoperation. Die Luftfahrt Ost verliert
eine ihrer prägenden Fliegerpersönlichkeiten. Mit
den trauernden Familienmitgliedern verabschiedeten
sich zehn Flieger der Airline INTERFLUG am
22.11.2010 auf dem Friedhof von Dresden-Kaditz von
einem verdienstvollem Piloten und aufrechten
Menschen während einer würdevollen Trauerfeier.
Diese Auszüge aus dem Interview von 2008 in
Vorbereitung einer Veröffentlichung betrachtete er
als seinen Beitrag zur Aufarbeitung deutscher
Luftfahrtgeschichte.
Klaus Breiler Jürgen Leskin
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Unser
"Nitschewo" lebt nicht mehr!
Der Flugkapitän i. R.
Prof. Dr.-Ing. Rolf Heinig ist für immer von uns
gegangen.
Rolf, am 02. November 1924 in Mühlau bei
Chemnitz geboren, war frühzeitig für das Fliegen
begeistert. Nach Beendigung der Schule trat er deshalb
1938 in die Flieger-HJ ein und flog schließlich die C in
Eilenburg. 1942 ging er zur Luftwaffe und wurde zum
Kampfflieger auf der He111 ausgebildet. Später zur
Reichsverteidigung kommandiert, flog Rolf seine letzten
Einsätze auf der Focke-Wulf 190. Nach kurzer englischer
Gefangenschaft konnte er sich als Neulehrer
qualifizieren und 1955 an der Bergakademie Freiberg
diplomieren. Eine kurzzeitige Tätigkeit in der
Luftfahrtindustrie und die Bekanntschaft mit "Papa" Horn
brachte Rolf 1956 zur gerade geschaffenen DLH der DDR.
Er wählte unter fachlichen Gesichtspunkten von fast 3000
Bewerbern 20 ehemalige Luftwaffenpiloten aus, die mit
ihm gemeinsam Ende 1956 nach Uljanowsk an die Höhere
Fliegerschule der Aeroflot zur Ausbildung auf der Il-14
flogen. Später schulte er auch auf die An-24, Il-18,
Tu-134 und die Il-62 um; für den geplanten Einsatz auf
der "152" musste er auch die Tu-104 steuern lernen.
Während der gesamten Zeit im Dienste der Interflug
arbeitete Rolf an seiner wissenschaftlichen
Weiterbildung und wurde 1978 als Professor an die
Sektion Luftfahrt der Verkehrshochschule Dresden
berufen. Nach der Auflösung der Sektion beschäftigte er
sich bis zu seinem Ruhestand 1993 mit wissenschatflichen
Problemen der Luft- und Luftschifffahrt. Am 30. November
2008 hat Rolf Heinig den letzten Flug ohne Wiederkehr
angetreten. Wir gedenken in Ehren einem
leidenschaftlichen Flieger, einem guten Kollegen und
einem liebenswerten Menschen.
Im Namen vieler Kollegen - Flugkapitän i. R. Horst
Materna
Hier noch einige Fotos von der
Trauerfeier und Beisetzung am 08. Januar auf dem
Eichwalder Friedhof.
zurück
Unser
Heinz Martin lebt nicht mehr
Unser
ehemalige INTERFLUG-Kollege,
der langjährige Oberinstrukteur für Bordfunker, später
Navigatoren, Heinz Martin ist am 09. September 2007 im
Alter von 86 Jahren nach einem erfüllten Leben in der
Luftfahrt in Berlin verstorben. Heinz Martin hatte
seinen ersten Kontakt mit der Fliegerei bereits während
des II. Weltkrieges machen müssen, was ihn sicherlich auch
menschlich stark beeinflußt hat. Später in der zivilen
Luftfahrt der DDR war er für viele unserer Kollegen ein
wertvoller Lehrmeister. Er wird uns immer im Gedächtnis
bleiben.
Die
Trauerfeier für Heinz Martin findet bereits am Donnerstag,
den 27. September um 14:30 Uhr auf dem Freidhof in
Baumschulenweg, Kiefholzstrasse 221/222 statt.
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Nach
Informationen von Horst Materna (Bild und Anzeige)
und Reiner Scope (Anzeige) vom 18. und
23.Sept.2007. Wenn jemand zur Beerdigung geht und
mir Bilder zukommen läßt, wäre das nett. |
zurück
Rudolf Gemeinhardt verstorben
Am
03.08.2007 verstarb unser Rudi Gemeinhardt. Rudi war viele
Jahre für die INTERFLUG
tätig, im Wirtschaftsflug und z.B. auch als
Frachtbegleiter auf den Frachtflügen der IL-18 Staffel.
Viele Besatzungen waren erfreut, wenn sie bei den oft
nicht ganz einfachen Frachtflugaufgaben Rudi mit an Bord
hatten. Er kümmerte sich nämlcih nicht nur zuverlässig um
alle Frachtbelange, sondern auch bestens um das Wohl der
Crew.
Am
24. August wurde Rudi auf dem Friedhof der Auferstehung in
Weissensee begesetzt. Zugegen waren auch ehemalige
Mitaarbeiter der INTERFLUG,
so die Flugkapitäne Gerd Sprieß, Reinhard Knäblein und
Siegfried Prager. Kaum einer wird Rudi je vergessen.
Gerd
Sprieß hat uns einige Bilder von der Beisetzung zukommen
lassen, die wir denen, die nicht kommen konnten, natürlich
nicht vorenthalten wollen.
ifbiz, 01.SEP 2007 (c) Bilder von Gerd Sprieß
und Fam. Gemeinhard
zurück
IL-18 Pilot Christian Lehmann (FZ-14) verstorben
Wie ifbiz erfahren mußte, ist kürzlich
der uns allen gut bekannte INTERFLUG IL-Pilot Christian
Lehmamm durch einen Herzinfarkt mit 63 Jahren verstorben.
Christian war ein mehr ruhiger und bescheidener Kollege,
der sein Ingenieurs-Studium im Matrikel FZ-14 absolvierte.
Erst im letzten Sommer feierte die FZ-14 in Bohnsdorf ihr
40 Jähriges. Christian war auch aktiv an der Restaurierung
einer IL-14 für das Technik Museum Berlin in Tempelhof
beteiligt.
Wir sind tief betroffen und werden Christian
ein würdiges Andenken bewahren.
Die Trauerfeier für Christian fand am 31.
Juli 2007 um 11 Uhr auf dem Friedhof der Parochial- und
St.Petri Gemeinde in Friedrichshain statt . Auch ehemalige
INTERFLUG-Mitarbeiter,
einstige Kollegen und Kommilitonen Christians waren
zugegen.

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Christians
Beerdigungsfeier
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Beerdigung auf dem
Friedhof der Parochial- und St. Petri-Gemeinde
Friedrichshain
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Christians
Grabstelle
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(Die Bilder wurden dem ifbiz freundlicherweise von Flugkapitän i.R. Gerd Sprieß
zur Verfügung gestellt.)
zurück
IF-Bordingenieur Dieter Kricke im Alter von 69 Jahren
verstorben
unerwartet für viele und mit tiefer
Betroffenheit haben wir die Meldung entgegennehmen müssen,
daß unser Dieter Kricke, zuletzt Bordingenieur auf der
IL-62 und in leitender Funktion in der Flugtechnologie des
Betriebsteils Flugbetrieb tätig, am 24. Mai 2007 an einem
Krebsleiden verstorben ist. Dieter war viele, viele Jahre
Bordingenieur mit Leidenschaft, Ausbilder und Vorbild,
setzte Standards und war stets um eine gute Zusammenarbeit
mit unseren Kollegen im Betriebsteil Flugtechnik bemüht.
Ich bin sicher, Dieter wird für immer in unserem
Gedächtnis bleiben, als Teil unseres Lebens bei
INTERFLUG.
Die Trauerfeier findet am 14. Juni 2007
um 14:00 Uhr auf dem Friedhof in Glasow statt.
(übermittelt von R. Thieme)
zurück
Nach kurzer schwerer Krankheit ist Kapitän
Rainer Kunze für immer von uns gegangen
Rainer
wurde am 9. Mai 1943 in Gersdorf geboren. Nach dem Besuch
der 8-klassigen Grundschule erlernte er den Beruf eines
Flachwirkers. Von 1960-1963 diente er in den
Luftstreitkräften der NVA und flog dort Jak-18, MIG-15 und
IL-14. Im Jahr 1968 kam er zur INTERFLUG,
wo er am 20. Mai 1969 nach erfolgreicher Ausbildung den
Erlaubnisschein als Verkehrsflugzeugführer erwarb. Von
1970 bis 1972 absolvierte er ein Studium an der
Ingenieurschule für Verkehrstechnik im Matrikel LBF 20.
Nach der IL-14 flog er auf der IL-18, der TU-134 und war
schließlich 1990 zum Ende der INTERFLUG
Copilot auf der IL-62. Nach der Liquidation der INTERFLUG
flog Rainer zunächst als Copilot und dann als Kapitän auf
der B-737 bei Germania. Durch den zeitweiligen Verlust der
Flugtauglichkeit mußte er dort sein Arbeitsverhältnis
aufgeben. Als er später wieder eine eingeschränkte
Flugtauglichkeit erlangte, war er noch für eininge Zeit am
Zwickauer Fliegerclub tätig bis ihn dann ein böses
Magenkarzinom am 09. Februar 2007 im Alter von nur 63
Jahren für immer von uns nahm.
Wir
haben Rainer immer als lebenslustigen, aufgeweckten
Kollegen geschätzt, der sich durch die verschiedenen
Probleme durchkämpfte. Das Schicksal war leider nicht
immer auf seiner Seite wie letztlich sein böser Tod
unterstreicht. Wir trauern aufrichtig um Rainer Kunze,
Flieger der INTERFLUG mit
Herz und Seele.
Hier
ein Bild von Rainer Kunze (li) noch aus den besseren Tagen
(Bild aus dem Buch zur INTERFLUG von Rudolf Braunburg,
übermittelt durch Steffen Machold)
(Text nach Informationen von Horst Materna)
zurück
Flugkapitän Maiwald ist tot -
ein Nachruf
von Horst Materna, Flugkapitän i.R. , einst DO
bei IF
Heinz Maiwald
wurde am 23. Februar 1918 in Leipzig geboren und
trat 1936 in die Luftwaffe ein, nachdem er seine
„Luftfahrttauglichkeit“ bereits beim Segelfliegen in
Laucha nachgewiesen hatte. Über Oschatz und Nordhausen, wo
er auch seine Frau, mit der er mehr als 65 Jahre
verheiratet war, kennen lernte, sowie die Fliegerschulen
in Weimar und Perleberg kam er schließlich als
Schlepppilot zum Lastensegler-Geschwader nach Hildesheim.
Er überlebte den Angriff auf das Fort Eben Emael und die
Besetzung Hollands als Pilot auf der Ju 52 und flog als
persönlicher Pilot von Fallschirmjäger-General Student im
Kreta-Einsatz. Der Krieg endete für ihn am 7. Februar
1945, als er wegen Spritmangel aus seiner He 111 über
Polen mit dem Fallschirm aussteigen musste. Im Oktober
1949 aus sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrt, trat
er in die VP ein. 1951 begann er seinen Dienst beim MdI in
der Abteilung Flugsport als Abnahmeberechtigter für
Luftfahrzeuge.
Am 1. Januar 1957 wurde er als Pilot auf der Aero 45
bei der DLH
eingestellt. Nach seinem Umstieg auf die IL-14
flog er diese bis zu deren Außerdienststellung. Als
Kapitän der „Rentner-Airline“ (so wurde scherzhaft
die Crew der Meßmaschine genannt, Anm. des
WM) absolvierte er im April 1984 im Alter von 66
Jahren seinen letzten Flug im Dienst der Interflug.
Sein Rentnerdasein widmete er der Familie und seinen
Hobbys, zu denen stets das Interesse an der Luftfahrt
gehörte. Im Alter von 88 Jahren verstarb Heinz Maiwald
nach schwerer Krankheit am 29. November 2006. Er
wurde auf dem Friedhof in Miersdorf bei Zeuthen
beigesetzt. Heinz war einer der letzten „Alten“ aus der
Gründerzeit der DDR-Luftfahrt – wir werden ihm stets ein
ehrendes Gedenken bewahren.:
©
Bilder aus dem Archiv Horst Materna
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Auch unseren Hubert hat's leider erwischt (WM, 27.FEB2006, Bild Sammlung Horst Materna)
Hubert
Pospiech Durch eine heimtückische Krankheit wurde
am 17. Februar 2006 unser Kollege Flugkapitän Hubert
Pospiech von uns gerissen. Hubert wurde am 28. September
1932 geboren. Fast sein gesamtes Leben widmete er der
Fliegerei. Hubert gehörte dem 1. Lehrgang für
Militärflieger in Kamenz an. Er flog später den ersten
Überschalljäger der Luftstreitkräfte der DDR, die MIG-19
in Preschen. Hubert nahm dann seinen Weg über den
Agrarflug der INTERFLUG und schließlich über die Abteilung
Aus- und Weiterbildung des Betriebsteils Flugbetrieb des
Verkehrsfluges auf die Linie. Er hatte dabei noch das
Glück, die IL-14 kennenzulernen. Auf der Linie wurde er
dann zunächst Kapitän auf der AN-24 und später auf der
TU-134(A). Hubert war damals auf der TU-134(A) auch eine
zeitlang mein Kapitän. Unser Navigator war zu dieser Zeit
der Pfeife rauchende Micha Blomberg, der mir immer fast
jeden deutschen Namen eines Ortes in Polen sagen konnte,
den wir gerade überflogen.
Hubert
flog später noch weiter als Copilot auf der TU-134(A), bis
er dann doch fluguntauglich wurde und die Stelle eines
Flugauswerters in der Objektiven Kontrolle der
Flugbetreibskontrolle (FK) im Block F übernahm.
Hubert
war immer ein dynamischer und sehr lebenslustiger Mensch
und keiner, der ihn kannte, wird ihn jemals richtig
vergessen können. Da bin ich ganz sicher.
28.09.1932 -
17.02.2006
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In Trauer
Wie ich gestern durch unseren ehemaligen
Kollegen Reiner Scope erfahren habe, ist unser Dieter Oehme am 7. Februar viel
zu früh von uns gegangen. Es wird wohl kaum einen
Interflieger im Verkehrsflug geben, der Dieter nicht auf
die eine oder andere Weise gekannt hat.
Dieses Bild stammt aus dem Tagebuch seiner
Struktureinheit, so wie ihn die meisten kannten. (Bilder
aus der Sammlung Horst Materna)
*
07. Juni 1937 - 07. Februar 2006 †
Dieter
Oehme wurde am 07. Juni 1937 in Rabenstein
geboren. Dieters Weg in den Flugbetrieb Verkehrsflug
führte wie bei so vielen über die Abteilung fliegerische
Aus- und Weiterbildung FAW. Am 19. August 1961 erhielt
Dieter seine Pilotenlizenez. In den späten 60er Jahren,
als es um die Erfüllung eines Vertrages über die
Zusammenarbeit mit der Luftfahrt der Sowjetunion ging,
wurden Studenten zur Leningrader Akademie der Ziveilen
Luftfahrt geschickt (heute wieder St. Petersburg). Dieter
war damals einer der Auserwählten. Er schloß in der ersten
Hälfte der 70ziger Jahre das Studium dort als
Diplomingenieur ab. Aufgrund seiner umfangreichen
russischen Sprachkenntnisse, die er sich während des
Studiums aneignen musste, wurde er nach seiner Rückkehr in
der Abteilung Flugtechnologie eingesetzt, da ja unsere
gesamte Original-Dokumentation in Russisch war und erst
für den deutschen Flugbetrieb bearbeitet werden mußte. Er
flog gleichzeitig als Kapitän auf dem Flugzeug IL-18, was
"nebenbei" sicherlich eine große Belastung war. In der
Abteilung Flugtechnologie wurde Dieter dreimal mit dem
Ehrentitel "Kollektiv der sozialistischen Arbeit"
ausgezeichnet, was damals damals schon etwas sein konnte
oder auch nicht. Wir wissen es nicht mehr. Nehmen wir also
mal an, dass da damals großartige sachliche Leistungen
dahinter standen (sonst wäre Dieter ja wohl nicht dabei
gewesen), was ja leider nicht immer und überall in dieser
Zeit der Fall war. Dieter ging dann schließlich doch ganz
auf die Langstrecke und wurde einfach Senior First Officer
auf der IL-62 (der 2. Mann an Board). Die IL-62 war ja
1972 auch im Flugbetrieb der INTERFLUG
eingeführt worden. Da Dieter auch ehrenamtliche Ämter
bekleidete, besuchte er auf Kreisebene auch verschiedene
gesellschaftliche Schulen, die immer mal so mal dran
waren, .
Nach der "Wende" suchte er zusammen mit
den Kollegen Schreier und Streit sofort eine aktive
gesellschasftliche Rolle im Berufsverband Cockpit (BVC)
einzunehmen. Später setzte er sich dann nachdrücklich mit
für die Rechte der Ingenieure der INTERFLUG
ein, die bislang von der zusätzlichen
Altersversorgung der
technischen Intelligenz ausgeschlossen werden, da man
behauptet die Interflug wäre kein volkseigener Betrieb
gewesen. Immer voller Kraft und Lebenslust, war Dieter
stets für einen Spaß zu haben und so war er auch fast nie
zu überhören. Wir werden Dieter ganz bestimmt nicht
vergessen.
Die
Trauerfeier findet am 9.März, 12.00 Uhr auf
dem Friedhof der Laurentiusgemeinde in 12557
Berlin-Köpenick, Rudower Straße statt. Um
zahlreiches Erscheinen in Uniform wird gebeten.
(Bilder und Angaben
stammen von unserem ehemaligen DO, Herrn Host Materna,
die erste Nachricht und Datum der Trauerfeier von Herrn
Reiner Scope, ein ehemaliger Kollege auf der IL-62.)
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Traurige Nachrichten
Wir trauern um:
Flugkapitän
a.D. Hermann Entrich,
war zuletzt
Kapitän auf einer der bekanntesten IL-18, der "grauen
Maus", DDR-STP, unserer Messmaschine, welche nach vielen
Jahren Einsatz die IL-14, DDR-SAL, ablöste. Hermann
begann seine Laufbahn in der zivilen Luftfahrt einst bei
Deutschen Lufthansa auf der IL-14 als Funker. Er galt
schon damals als fachkundiger und zuverlässiger Kollege
im Cockpit.

Auf diesem etwa 45 Jahre altem Bild sehen wir
links den späteren Flugkapitän Hermann
Entrich (li.)
amals noch als Bordfunker bereits in
Interflug-Uniform.Rechts sein guter Freund, der
spätere
Flugkapitän IL-62, Werner Schuschies. (Bild aus
der Sammlung: Horst Materna) |

im Flightdeck ca. 1990 |
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Flugingenieur
a.D. Helmut Schlegel
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Flugingenieur Helmut Schlegel
(Mitte) mit der Crew des Kapitäns "Gustl"
Schneider vor der INTERFLUG IL-14
am 27. Februar 1959 beim Erstflug nach
Kopenhagen.(v.l.n.r. Funker/Navigator Karl-Hugo
Steinke, Copilot Jochen Görlich,
Stewardess Inge Broszeit, Kommandant "Gustl"
Schneider. Kdt. Schneider hatte nur 3 Streifen, da
er noch einem
Anfangsminimum für Instrumentenanflüge unterlang.
Selten ist der Interflug-Schriftzug auf der IL-14,
der nur für ein paar Tage dort prangte.) (Angaben
und Foto aus der Sammlung von Horst Materna)
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Auch Helmut Schlegel begann bereits auf
der IL-14 und war dort als sehr guter Bordingenieur
geschätzt. So führte er z.B.zusammen mit Flugkapitän
Dieter Sachse den ertsten Flug mit der IL-14 nach Athen
durch. In den letzten Jahren seiner beruflichen Tätigkeit
war Helmut in der Flugbetriebskontrolle (FBK) des BT
'Flugbetrieb beschäftigt. Helmut hatte auch einen Sohn,
den Frank, auf die Laufbahn im Flugbetrieb gebracht. Frank
kam über die LBF-19 zur Fliegerei. Ein alter Kollege von
Helmut, der spätere Oberinstrukteur für Navigatoren,
Reiner Scope, hat einen kleinen Nachruf verfaßt, den wir
hier gerne veröffentlichen.
Sicher
kennen nur noch wenige Kollegen Helmut
Schlegel. Er gehörte als Bordmechaniker
auf IL 14 zu den ersten Besatzungen der Deutschen
Lufthansa/Interflug. Besondere Verdienste erwarb er sich
als Instrukteur für Bordmechaniker 1963 im Rahmen der
Einführung der 3-Mann-Besatzung IL 14 durch Umschulung
von Bordfunkern zu Bordmechanikern, die auch als Funker
tätig werden konnten. Diese Aktion und der Betrieb der
IL 14 mit 3-Mann-Cockpit war im Ostblock einmalig.
Helmut erfüllte diese Aufgabe mit ganzem Herzen – wohl
ahnend, dass er damit auch seinen geliebten Arbeitsplatz
im Cockpit bald verlieren würde. Und das geschah
tatsächlich!
Ich war
einer dieser Umschüler und verdanke ihm viel.
Reiner
Scope, Nov. 2005
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IF-Flugzeugführer Wolfgang Schmele im Alter von 63
gestorben
Wir trauern um unseren
ehemaligen Kollegen Wolfgang Schmele, der im Alter von
63 Jahren viel zu früh von uns gegangen ist.

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