Die alte INTERFLUG im www Historische Betrachtungen zur einstigen DDR-Fluggesellschaft INTERFLUG |
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DDR-Luftfahrtindustrie | |
Startseite | Baade 152 | Entwicklung der zivilen Luftfahrt 1955 bis 1985 |
Um auf dieser Interflug bezogenen Webseite eine Möglichkeit zu finden,
Beiträge zur ehemaligen DDR-Luftfahrtindustrie aus unserer heutigen Sicht zu bringen, habe ich mich dazu entschlossen, mit Erlaubnis des
Eigentümers diese spezielle Unterseite anzulegen.
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Der sowjetische 14-Zylinder-Doppelstern-Flugmotor ASch-82T, Hydraulikanlage, Fahrwerke und Feuerlöschanlage wurden im Industriewerk Karl-Marx-Stadt in Lizenz gefertigt. Die Flugzeuggeräte aus eigener Produktion im Werk Skeuditz.
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Im Leitartikel der Deutschen Flugtechnik Heft1/2 1958 bezieht der Leiter der Verwaltung Luftfahrtindustrie Herr Karl Pätzold
Stellung zur Perspektive der Luftfahrtindustrie der DDR. Er beantwortet die damals häufige Frage nach der Notwendigkeit für
den Aufbau einer eigenen Luftfahrtindustrie unter anderem mit folgenden Argumenten.
- Die DDR ist ein hochindustriealisiertes Land im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und es stehen erfahrene
Kader des Flugzeugbaus zur Verfügung.
- Die DDR ist besonders auf den Export von hochwertigen Industrieerzeugnissen angewiesen und die Produktion von Flugzeugen,
Triebwerken, Geräten und Ersatzteileen sowie die Reparatur von Luftfahrtgerät entsprechen diesem Anspruch.
- Der Flugzeugbau ist sehr lohnintensiv gegenüber Schwermaschinenbau und allgemeinen Maschinenbau. Die hohen
Qualitätsanforderungen stellen gleichzeitig hohe Anforderungen an die Zulieferungsindustrie wie metallurgische,
chemische, Leichtindustrie, Geräte- und Maschinenbau.
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Im Kreisausschnitt der Flugversuchsingenieur Willi Rux und Flugkapitän der Interflug Dieter Heeger |
Die Zelle-Baugruppen der
"152" wurden in der damals modernen Schalenbauweise gefertigt. |
Der Prototyp der "152" soll hallenklar bis zum 1. Mai 1958 fertig sein. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1958 stellt die junge Luftfahrtindustrie ein Erprobungstriebwerk der Strahlturbine Pirna 014, Turbinenläufer und Brennkammer, das Il-14-Triebwerk ASch82T, Aggregate, Geräte und Ausrüstung für die Luftfahrt, sowie Bodenservicefahrzeuge und eine Vakuum-Prüfkammer aus.
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Serienproduktion des Pirna-014 in den Industriewerken Ludwigsfelde
Am 1. Januar 1957 wurde der VEB Industriewerke Ludwigsfelde auf einem Geländeteil der ehemaligen Daimler-Benz-Motorenwerke
von der Vereinigung der Lufdtfahrtindustrie der DDR übernommen. Bis dahin wurden hier "Dieselameisen", Motorroller und
Landwirtschaftliche Maschinen produziert. Neben der Einrichtung eines Fertigungsbereiches für Kurbelwellen für den Bau des ASch-82T
in Karl-Marx-Stadt wurde in Ludwigsfelde die Serienproduktion des in Pirna in der Entwicklung befindlichen Strahltriebwerkes
Pirna-014 vorbereitet. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dipl.Ing. Werner Franke vom Industriewerk 804 (Karl-Marx-Stadt)
wurde gegründet. Der Chefkonstrukteur Ing. Hans-Joachim Börner kam ebenfalls vom Werk 804. Inzwischen wurde das Werk
in Ludwigsfelde unter der Nr. 807 dem VVB Flugzeugwerk Dresden angegliedert. Unter der Leitung des Technischen Direktors Prüß
wurden die notwendigen Fertigungsanlagen anhand der vom Entwicklungswerk Pirna übergebenen Unterlagen geschaffen. Im Mai 1959
startete der Probelauf des ersten in Ludwigsfelde gebauten V-Triebwerk Pirna-014 /A0 (noch mit Abblaseklappen) auf dem
umgerüsteten Prüfstand 1 im Gebäude der ehemalgen Motorprüfstände. Bis Einstellungsbeschluss im März 1961 wurden 17 Pirna-014/A0
und 6 Pirna-014/A1 produziert.
Zusätzlich wurde auch noch die Generalreparatur des Triebwerkes RD-45 für die MiG-15 der Luftstreitkräfte übernommen und
eingerichtet.
Am 13. Mai 2009 fand im Stadt- und Technikmuseum Ludwigsfelde anlässlich des 50-jährigen Jubiläum "Erster Prüflauf Pirna-014" ein Themenabend des Vereins "Freunde der Industriegeschichte" e. V. statt.
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Dipl.-Ing. M. Krebs (rechts) wird durch die Präsentation führen. Der Raum hat eine angenehme warme Atmosphäre. |
v.l. Dipl.-Ing. S.Urbanke (m. d. Rücken zugewandt), Buchautor J. Leskien, Dipl.-Ing. D. Carow u. Buchautor K. Breiler |
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Dipl.-Ing.-Ehepaar Steffen und Vereinsvorsitzender
Dipl.-Ing.
S. Urbanke |
Der Beamer ist startbereit. Wir warten auf die Chefin des Hauses |
Die Leiterin des Museums Ines Krause eröffnet die Veranstaltung |
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Alle Plätze sind vergeben. In Front Ehepaar Steffen und der Vereinsvorsitzende S. Urbanke |
Die Dipl.-Ingenieure Carow, Steffen und Franke mit Klaus Breiler bei einem Arbeitstreffen im Museum Ludwigsfelde |
Literaturquellen: - Jahrgänge der "Deutschen Flugtechnik", - Klaus-Hermann Mewes, "Pirna 014"
S-W-Bilder: "Deutsche Flugtechnik"
Praesentation: "Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde" e. V.
Farbfotos und Gestaltung der Webseite: Gerd Sprieß